Bauer auf Barrikaden - Umfrage zu Milchpreisen


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Der Milchpreis hat ein Rekordtief erreicht. Im vergangenen Jahr lag der Anteil für die Bauern noch bei rund 40 Cent pro Liter, aktuell sind es meist nicht mehr als 24. Das wollen die Bauern nicht länger hinnehmen und demonstrieren vor dem EU-Parlament in Brüssel. Von dort wurde den Bauern nun Hilfe versprochen. LokalPlus fragte in Altenhundem nach, wie die Bürger die Situation beurteilen und ob sie bereit sind, mehr für Milch zu bezahlen.


 von s: Nils Dinkel
© s: Nils Dinkel
Franziska Schuhen (24) aus Meggen findet nicht gut, dass die Milchbauern am Existenzminimum leben und teilweise durch Niedrigpreise ruiniert würden. „Milch ist ein tierisches Produkt und ist mit sehr viel Arbeit verbunden.“ Dafür sollte auch ein angemessener Preis bezahlt werden. 1,20 Euro für einen Liter Milch hält sie für angemessen. Die 15-jährige Lorena Droste aus Grevenbrück findet, dass die Milchbauern eine enorme Arbeit haben. Sie wäre dazu bereit, 1,50 Euro für einen Liter Milch zu bezahlen.
„Ein Euro pro Liter Milch ist ein völlig fairer Preis“, sagt Hartmut Stein (63). Der Altenhundemer wäre bereit mehr Geld für Milch zu bezahlen. Ob die Bauern sich aber mit ihrer Demonstration durchsetzen können sei fraglich. Beate D. (54) sagt, dass die Arbeit der Milchbauern anständig honoriert werden müsse. Nur so hätten die Landwirte eine Chance, etwas mit ihrer Arbeit zu verdienen. „Gutes Geld, für gute Arbeit“ – das sollte der Leitspruch sein. Sie selbst kaufe ausschließlich Bio-Milch, sagt die Lennestädterin. „Der Preis pro Liter soll bei 1,10 Euro liegen, dann wirft es auch für die Bauern genügend ab.“
Karl Schmalenbach (77) aus Altenhundem findet den Aufstand der Bauern richtig. „Jeder soll einen angemessenen Preis für Milch bezahlen. 70 bis 80 Cent pro Liter tun niemandem weh.“ Große Ketten machten die kleinen Landwirte kaputt – dadurch würden immer mehr landwirtschaftliche Flächen ungenutzt bleiben. Werner Hamers (60) aus Halberbracht sagt, dass es richtig sei, dass sich die Bauern für höhere Milchpreise einsetzen. „Auch wenn ich eigentlich keine Milch trinke, hin und wieder brauche ich sie mal. Dafür bin ich auf jeden Fall bereit 80 Cent pro Liter Milch zu bezahlen.“
Milch direkt vom Bauern kauft Margarethe Dornbach (80) regelmäßig. „Ich finde die Demonstrationen völlig in Ordnung, die Bauern müssen die Milch zu fairen Preisen an den Mann bringen.“ 80 Cent für gute Milch sollten für niemanden zu viel sein, jedoch wollten die meisten Menschen die Milch am liebsten geschenkt haben.
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