Ausgesetzte Hundewelpen kämpfen im Tierheim Olpe ums Überleben

Ansteckende Infektionskrankheit


  • Kreis Olpe, 16.01.2018
  • Von Sven Prillwitz
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Olpe. Sie sind gerade einmal ein paar Wochen alt und müssen schon ums Überleben kämpfen: Im Tierheim Olpe sind Anfang Januar drei ausgesetzte Hundewelpen abgegeben worden, die von einem Parvovirus, einer akuten Infektionskrankheit, befallen sind. Die gute Nachricht: Die drei Jungtiere scheinen auf dem Weg der Besserung zu sein.


Am Montagabend, 15. Januar, veröffentlichte der Tierschutzverein Olpe einen Facebook-Post mit Fotos, in dem es um die Welpen ging. Die seien am Sonntag, 7. Januar, gegen Mittag auf dem „Park+Ride-Parkplatz“ nahe eines Schnellrestaurants im Gewerbegebiet Dahl-Friedrichsthal gefunden worden – in einem Einkaufskorb und „in seinem sehr schlechten Zustand“, wie die Tierschützer schreiben.
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Die Hunde seien daraufhin von einem Tierarzt versorgt worden. Ihr geschätztes Alter: etwa fünf Wochen. Die Diagnose: Alle drei leiden an Parvovirose, wobei es sich – ähnlich der Katzenseuche – um eine hochgradig ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit handelt. Der Virus befällt vor allem junge und alte Hunde und kann zum Tode führen.
„Woche im Wechselbad der Gefühle“
Der Tierschutzverein schreibt von einer betreuungsintensiven „Woche im Wechselbad der Gefühle“, weil sich der Zustand der Welpen immer wieder verschlechtert habe. Jetzt gebe es aber Grund zur Hoffnung: „Unsere Tierärztin stellt die hoffnungsvolle Prognose das die Welpen es schaffen werden“, schreiben die Tierschützer (Fehler im Original). Wegen der aktuten Ansteckungsgefahr soll das Trio zunächst in Quarantäne bleiben.
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Außerdem bittet der Verein um Hinweise, wer die Hunde auf dem Parkplatz in einem Einkaufskorb „entsorgt“ hatte. Die 1. Vorsitzende Elke Stellbrink werde „jedem nützlichen Hinweis persönlich“ nachgehen. Wie lange die Welpen ausgesetzt waren, bevor zwei Frauen sie fanden und zu den Tierschützern brachten, sei unklar.
Facebook-Post mehr als 1700 Mal geteilt
Das Schicksal der drei Welpen hat eine wahre Sturzflut an Reaktionen bei Facebook ausgelöst: Innerhalb von rund 16 Stunden wurde der Post des Tierschutzvereins mehr als 1700 Mal geteilt und mehr als 500 Mal bewertet worden. Außerdem gingen mehr als 160 Kommentare ein, die von Wut auf den oder die Aussetzer über Anteilnahme bis hin zu Genesungswünschen für die jungen Hunde reichen.
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Die Kreispolizeibehörde verwies auf LokalPlus-Anfrage, inwiefern das Aussetzen von Tieren strafrechtlich verfolgt wird, auf Paragraph 3 des Tierschutzgesetzes. Unter der Ziffer 3 heißt es hier, dass es verboten sei, „ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen“. Im Falle der drei ausgesetzten Hundewelpen handle es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
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