Aufdringliche Pferde, verdächtige Fußgänger und Schietwetter
LP-Randnotizen
- Kreis Olpe, 08.08.2020
- Von Christine Schmidt
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So stand diese Woche ein Besuch auf einem Reiterhof an. Blauer Himmel, Sonnenschein - also sollte es der Sommerrock sein. Dass Sandalen wahrscheinlich nicht die beste Wahl für eine Reitanlage voller Pferdeäpfel sind, war Gott sei Dank klar. Dass Tiere so viel Interesse an einem möhrenfarbenen Rock haben, eher nicht.
Während der Besitzer fleißig erzählte, war meine größte Sorge nicht, alles zu verstehen und zu notieren, sondern die neugierigen Esel und Pferde davon abzuhalten, meine Kleidung anzuknabbern.
Zwar hatte sie nicht die falsche Kleidung, aber nass bis auf die Haut war die werte Kollegin im Frühjahr bei einem Einsatz am Biggesee trotzdem. Strömender Regen, einstellige Temperaturen und keine Hand frei für einen Regenschirm, sondern immer mit Block und Kamera bewaffnet. Dass die Arme sechs Stunden vor Ort sein musste, hat ihr zumindest intern den Stempel „Reporter ohne Grenzen“ beschert.
Immer vollen Einsatz zeigen für lohnenswerte Geschichten. Das ist für die Kollegen selbstverständlich. Da nimmt man auch mal in Kauf, sich bei der Polizei verdächtig zu machen. Mein ältester Kollege war während seiner Ausbildung sechs Wochen in den USA.
In Phoenix/Arizona hat er eine Geschichte über Fußgänger in der Innenstadt gemacht. Die sind dort nämlich so exotisch wie bei uns Flamingos im Vorgarten. Und weil er auf der Suche nach Passanten stundenlang durch die Straßen lief, wurde er zweimal von der Polizei kontrolliert, der das offenbar nicht geheuer war.
Immer im Einsatz, immer voll dabei. Langweilig ist das Leben eines Redakteurs garantiert nicht...
