Asyl: Zuflucht Schützenhalle?


  • Kreis Olpe, 27.08.2015
  • Von Matthias Clever
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Guntram Schneider (NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales) hat angefragt, ob in Schützenhallen Flüchtlinge untergebracht werden können. Neben Schneider ist die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone auf dem Foto zu sehen. von Matthias Clever
Guntram Schneider (NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales) hat angefragt, ob in Schützenhallen Flüchtlinge untergebracht werden können. Neben Schneider ist die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone auf dem Foto zu sehen. © Matthias Clever

Weil immer mehr Menschen in Deutschland Zuflucht suchen, hat der NRW-Minister für Arbeit, Integration und Soziales, Guntram Schneider (SPD), nun die drei Schützenverbände in Nordrhein-Westfalen um Hilfe gebeten. Konkret fragt er, ob die Vereine ihre Schützenhallen als provisorische Unterkünfte zur Verfügung stellen. Nun wartet der Minister auf Antworten aus dem Kreis.


Laut einer Prognose des Bundes werden etwa 170.000 Flüchtlinge im Jahr 2015 nach NRW kommen. „Die Herausforderung ist groß“, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen auf Anfrage von LokalPlus. Daher habe Minister Schneider vorgeschlagen, Schützenhallen als Unterkünfte für Asylsuchende herzurichten. Der Vorschlag des Ministers sieht vor, dass bis zu 80 Personen für wenige Monate pro Halle untergebracht werden sollen.
„Stehen dem Vorschlag positiv gegenüber“
„Was die Bereitschaft angeht, stehen wir als Dachverband dem Vorschlag grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings sehen wir bei der Umsetzung Schwierigkeiten“, äußerte sich Martin Tillmann im Gespräch mit LokalPlus. Der Bundesoberst des Sauerländer Schützenbundes nennt fehlende Sanitäranlagen als ein Beispiel. Außerdem stellten sich für die Vereine Fragen wie: Was muss baulich geändert werden? Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Letztlich müssten die einzelnen Vereine entscheiden, ob sie die Hallen zur Verfügung stellen oder nicht.
„Vereine werden nicht auf Kosten sitzen bleiben“
„Die Schützenvereine werden sicher nicht auf den Kosten sitzen bleiben“, sagte der Ministeriums-Sprecher. Für die Abrechnung der Kosten sei die Bezirksregierung zuständig. Prinzipiell gehe es dem Minister darum, überdachte Flächen zu bekommen. Bisher hat sich aber noch kein Verein aus dem Kreis Olpe beim Ministerium oder dem Schützenbund bereiterklärt, Flüchtlinge aufzunehmen.
Die Zahl von 170.000 Flüchtlingen ergibt sich aus der von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) veröffentlichten Prognose, wonach dieses Jahr bis zu 800.000 Asylsuchende nach Deutschland kommen. NRW muss nach dem Königsteiner Schlüssel rund 21 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen.
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