Asyl: 17 Millionen für Kommunen


 von Symbol © simontk / lia
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Die nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden sind seit Monaten in besonderer Weise gefordert: Obwohl die Zahl der ankommenden Asylsuchenden stetig steigt, leisten die Kommunen in der Flüchtlingspolitik „hervorragende Arbeit“, sagt die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Petra Crone.


Um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hat die nordrhein-westfälische Landesregierung für 2016 mehr als vier Milliarden Euro für die Asyl- und Flüchtlingspolitik in NRW vorgesehen. Das ist eine Verdoppelung im Vergleich zu 2015. Rund 2,6 Milliarden Euro davon gehen direkt an die Kommunen. „Die Kommunen im Kreis Olpe erhalten voraussichtlich 17,2 Mio. Euro als pauschale Zuweisung für 2016“, sagt Crone. Darin enthalten sind auch die Mittel des Bundes.
Diese Mittel teilen sich wie folgt auf:
Attendorn 2.996.284 Drolshagen 1.567.763 Finnentrop 2.304.337 Kirchhundem 1.613.292 Lennestadt 3.365.565 Olpe 2.963.816 Wenden 2.377.517 Summe 17.188.573
„Damit erweisen sich Bund und Land einmal mehr als verlässlicher Partner für die Städte und Gemeinden in NRW. Das Geld wird die Finanzierung der Flüchtlingsausgaben im Kreis erleichtern. Die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Schutzsuchenden ist eine nationale Aufgabe, die wir nur gemeinsam meistern werden. Doch zunächst muss man all denen danken, die in unserer Region helfen: hauptamtlich und vor allem auch ehrenamtlich. Das sind unglaublich viele engagierte Menschen“, sagt Crone weiter.
 von Simone M. Neumann
© Simone M. Neumann
Von den knapp vier Milliarden Euro des für 2016 vom Land bereitgestellten Geldes, gehen allein 1,95 Milliarden Euro direkt an die nordrhein-westfälischen Kommunen. Diese werden über die pauschale Zuweisung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) ausgezahlt. Die Erhöhung ergibt sich unter anderem durch die Änderung des Stichtages im FlüAG. Dieser wird nach den aktuellsten Flüchtlingszahlen am Stichtag 1. Januar 2016 berechnet und nicht mehr anhand der Zahlen des Vorjahres.
Weitere Erstattungen
Weitere 613 Millionen Euro sollen den Städten und Gemeinden dafür erstattet, dass sie Landesaufgaben bei der Flüchtlingshilfe übernehmen. Die Landesregierung und die Kommunalen Spitzenverbände haben sich nun auch über weitere Punkte bei der Finanzierung der Flüchtlingspauschale für 2016 und 2017 geeinigt. 2016 wird eine Jahrespauschale gezahlt, ab 2017 gibt es eine monatliche Auszahlung. Bereits ab 2016 soll die jährliche Pauschale von 7.578 Euro auf 10.000 Euro pro Flüchtling angehoben werden. Wenn nötig, soll auch nach einer Evaluation nachgesteuert werden. In diesen 10.000 Euro enthalten ist das Geld vom Bund, der 670 Euro pro Flüchtling und Monat zahlt.
„Absenkung des Härtefallfonds“
Erweitert wird auch der Personenkreis: Mit berücksichtigt werden die in NRW Geduldeten, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Damit würden nach bisherigen Berechnungen 194.754 Menschen (13.620 Geduldete) einbezogen werden. „Eine weitere gute Nachricht für unsere Städte und Gemeinden ist die Absenkung des Härtefallfonds für Gesundheitskosten von momentan 70.000 Euro pro Flüchtling und Jahr auf 35.000 Euro“, sagt Petra Crone. (LP)
Berechnungen zu den FlüAG-Zahlungen 2016 mit folgenden Rahmenbedingungen:
• Auszahlungsbetrag 2016: 1.948.000.000 Euro • Prognose Bestandszahl 01.01.2016: 181.134 • Einbeziehung der Geduldeten für das ganze Jahr: 13.620 • Summe insgesamt (Flüchtlinge und Geduldete): 194.754 (rund 194.800) • Zahlung von 10.000 Euro pro Person: 194.800 * 10.000 Euro • Auszahlungssumme insgesamt: 1.948.000.000 Euro.
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