Angehörige von Krebspatienten im Kreis Olpe vor Überlastung schützen

Neues AOK-Online-Programm „Familiencoach Krebs“


Das neue Online-Programm „Familiencoach Krebs“ gibt Angehörigen und Freunden von Krebspatienten wichtige Tipps, um sich vor emotionaler, körperlicher oder sozialer Überlastung bei der Begleitung des Erkrankten zu schützen. von AOK/hfr.
Das neue Online-Programm „Familiencoach Krebs“ gibt Angehörigen und Freunden von Krebspatienten wichtige Tipps, um sich vor emotionaler, körperlicher oder sozialer Überlastung bei der Begleitung des Erkrankten zu schützen. © AOK/hfr.

Kreis Olpe. Eine Krebserkrankung ist für die Betroffenen, deren Angehörigen und Freunde eine ungewohnte körperliche, emotionale und soziale Belastung. In dieser schwierigen Situation hilft die AOK Nordwest mit einem neuen digitalen Beratungsangebot. Der „Familiencoach Krebs“ richtet sich gezielt an Angehörige von Menschen im Kreis Olpe, die an Krebs erkrankt sind.


Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit Experten des Universitätsklinikums Leipzig und des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelt.

„Unser neuer Familiencoach Krebs hilft dabei, Familienmitglieder und Freunde bei der Krebserkrankung eines nahestehenden Menschen zu unterstützen. Zudem informiert das Online-Angebot über die Entstehung, Diagnose und Behandlung verschiedener Krebserkrankungen und beantwortet sozialrechtliche Fragen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung entstehen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Jährlich deutschlandweit halbe Million neue Krebserkrankungen

Das Robert-Koch-Institut geht aktuell von mehr als 500.000 Krebs-Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland aus. Studien weisen darauf hin, dass bis zu 40 Prozent der Angehörigen Symptome von Depressionen und Angst entwickeln. Ängste, Sorgen, Beziehungsprobleme, aber auch Entscheidungen rund um die Behandlung können zu großen Belastungen führen.

Das Unterstützungsprogramm „Familiencoach Krebs“ umfasst ein breites Themenspektrum und ist modular aufgebaut. Im Bereich „Gut für sich sorgen“ geht es beispielsweise um Strategien zur Bewältigung der eigenen psychischen Belastungen, im Bereich „Beziehungen stärken“ um schwierige Gespräche mit Angehörigen, das Sprechen mit Kindern über die Erkrankung oder um den Einfluss von Krebserkrankungen auf die Sexualität.

Richtiger Umgang mit Angst, Wut, Frustration

Der Themenbereich „Sich hilfreich fühlen“ zeigt Möglichkeiten zur Unterstützung der erkrankten Angehörigen auf – zum Beispiel den richtigen Umgang mit Angst, Wut und Frustration, infolge der Erkrankung. Auch die palliative Therapie, also die Behandlung im Falle einer voraussichtlich nicht mehr heilbaren Erkrankung, wird im Programm thematisiert.

In den Themenbereichen „Wissen über Krebs“, „Behandlungen“ und „Krebsarten“ stehen Infos über die Erkrankung und die modernen Therapiemöglichkeiten im Vordergrund. Nutzer erfahren, welche neuen Behandlungsmethoden in den letzten Jahren entwickelt wurden und was sie selbst tun können, um Erkrankte beim Gesundwerden zu unterstützen.

Entspannungs- und Meditationsübungen können leicht in den Alltag integriert werden

Die Nutzer können sich im Familiencoach Krebs zehn Problem- und Lösungsfilme zu Themen wie Hoffnungslosigkeit, Aggression, Bevormundung oder Müdigkeit und Erschöpfung ansehen. Sie erfahren durch Grafiken und Animationen unterstützt, wie Krebs entsteht und wie die Kommunikation mit dem erkrankten Angehörigen oder Freund gelingen kann.

Mit zwölf leicht in den Alltag zu integrierenden, audiogeleiten Entspannungs- und Meditationsübungen können sie sich selbst etwas Gutes tun. Experten und Angehörige beantworten in insgesamt 39 Video-Interviews häufige Fragen.

Info

Das neue Programm ergänzt das Angebot der kostenlosen Online-Coaches der AOK, das Schritt für Schritt weiter ausgebaut wird. Es umfasst bereits den ADHS-Elterntrainer für Eltern in schwierigen Erziehungssituationen, den „Familiencoach Pflege“ für psychisch belastete pflegende Angehörige, den „Online-Coach Diabetes“ für Patienten mit Typ-2-Diabetes sowie den „Familiencoach Depression“ für Angehörige, Freunde oder anderen Bezugspersonen von depressiv erkrankten Menschen.


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