ALFA: Olper gehört zu neuer Parteispitze

Reiner Rohlje im Gespräch mit LokalPlus


  • Kreis Olpe, 18.08.2015
  • Von Matthias Clever
    Profilfoto Matthias Clever

    Matthias Clever

    Redaktion

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Reiner Rohlje ist einer von drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden der neuen Partei ALFA.
Reiner Rohlje ist einer von drei stellvertretenden Bundesvorsitzenden der neuen Partei ALFA.

Nachdem sich die AfD (Alternative für Deutschland) im Juli bei einem Parteitag quasi selbst zerlegt hat, gründete eine Gruppe um Bernd Lucke vor rund vier Wochen die neue Partei ALFA (Allianz für Fortschritt und Aufbruch). Einer von drei Stellvertretern des Bundesvorsitzenden Lucke ist der Olper Reiner Rohlje. Auf Anfrage von LokalPlus erklärt der Unternehmer, warum Deutschland eine neue Partei braucht, wofür er sich einsetzen will und welche Pläne ALFA für den Kreis Olpe hat.


„In meiner Funktion stehe ich als Repräsentant für den unternehmerischen Mittelstand, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen mit ihren Mitarbeitern, die unter der fehlenden Wirtschaftskompetenz der etablierten Parteien und insbesondere unter der ausufernden Bürokratie am meisten zu leiden haben“, sagt Reiner Rohlje.
„Kleine Unternehmen als Melkkühe behandelt“
Für kleine (Handwerks-)Unternehmen werde die Luft zum Atmen immer dünner, zudem sei die Altersvorsorge vieler Selbständiger durch die aktuelle Niedrigzinspolitik nicht mehr gewährleistet. Dies werde voraussichtlich eine zusätzliche Belastung nachfolgender Generationen nach sich ziehen. „Obwohl circa 99 Prozent der Betriebe bis zu 200 Beschäftigte haben, über 60 Prozent aller Beschäftigten dort tätig sind, mehr als 70 Prozent aller Ausbildungsplätze stellen und sogar über 80 Prozent der neu geschaffenen Arbeitsplätze in diesen Unternehmen zu finden sind, werden sie sowohl von Bundes- als auch Landesregierungen nur als Melkkühe behandelt“, äußert sich Rohlje. Die Wirtschaftspolitik orientiere sich stattdessen nur noch an Großunternehmen, die in Deutschland große Gewinne erzielen, „aber – von führenden Politikern wie vom Merkel-Freund und Präsidenten der europäischen Kommission, Juncker, unterstützt –, von Steuern weitestgehend verschont werden und oftmals sogar subventioniert werden“. Gegen eine solche Politik werde sich ALFA einsetzen.
„Die AfD ist aber kein Thema mehr“
„Eine transparente, bürgernahe, rechtsstaatliche und demokratische Politik“ wollte Reiner Rohlje nach eigenen Aussagen mit der AfD erreichen. Doch nach einem Rechts-Ruck der Partei traten Rohlje, der gesamte Kreis-Vorstand sowie die meisten Mitglieder im Kreis Olpe aus der Partei aus. „Meines Wissens nach existiert der KV Olpe nicht mehr, und es wurden bisher auch keine Anstrengungen unternommen, einen Kreisverbandsparteitag einzuberufen und einen Vorstand zu wählen. Die AfD ist aber kein Thema mehr für uns, und die Mitgliederanzahl unserer erst vor vier Wochen gegründeten Partei ist im Kreis Olpe deutlich überproportional zum Bundesgebiet“, sagt Rohlje. Um die entsprechenden Strukturen der neuen Partei ALFA zu schaffen, werde am 27. September der Landesverband NRW gegründet. Über die Gründung von Kreisverbänden entscheidet dann der neugewählte Landesvorstand. Ob und wann es einen Kreisverband in Olpe gibt, vermag Reiner Rohlje nicht zu sagen: „Unsere neugegründete Partei ALFA sollte sich zunächst auf Bundes- und Landesebene strukturieren, bevor man sich auch in der Lokalpolitik engagiert. Uns ist eine seriöse Arbeit wichtig. Dazu gehört auch, seine eigenen Möglichkeiten realistisch zu beurteilen. Zu einer Beteiligung an der Kommunalpolitik wird unsere Partei auch kurzfristig nicht in der Lage sein, da der Aufbau einer entsprechenden Personalstruktur nicht von heute auf morgen erfolgen kann.“
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