Agentur für Arbeit vermeldet 347 freie Ausbildungsplätze im Kreis Olpe

Firma Kröger baute Haus für Mitarbeiter


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Torsten Withake, Daniela Tomczak und Christian Hegener vor dem Haus, das die Firma Kröger für ihre Azubis gebaut hat. von Nicole Voss
Torsten Withake, Daniela Tomczak und Christian Hegener vor dem Haus, das die Firma Kröger für ihre Azubis gebaut hat. © Nicole Voss

Kreis Olpe/Kraghammer. Gute Nachrichten für junge Leute, die noch einen Ausbildungsplatz suchen: Im Kreis Olpe gibt es aktuell noch 347 unbesetzte Ausbildungsplätze. Das sind 54 Stellen (3,4 Prozent) mehr als im vergangenen Jahr.


Die Zahl der Bewerber sank in diesem Jahr auf 767 – 79 weniger als im Vorjahr. Unversorgt sind noch 120 Bewerber.

Das gaben Daniela Tomczak, Vorsitzende der Geschäftsführung, und Nina Appel, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Siegen, am Montag, 7. September, in einer Pressekonferenz bei der Firma Kröger in Attendorn-Kraghammer bekannt. Nina Appel erklärte: „Es ist noch vieles möglich. Es gibt viele Arbeitgeber, die auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn noch einstellen.“ Ein Ausbildungsbeginn ist bis 31. Januar möglich.
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Thorsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung NRW-Regionaldirektion der Arbeitsagentur, verwies auf die besobderen Zahlen in der Region. Während im Agenturbezirk Siegen 1,62 Stellen auf einen Bewerber kommen, liegt diese Quote in Städten wie Recklinghausen (0,64), Detmold (0,69) und Gelsenkirchen (0,67) deutlich darunter.

Withake: „Wir möchten alles daran setzten, vorhandene Ausbildungsplätze zu besetzen und können uns auch Teilzeit vorstellen. Es wäre schön, wenn wir junge Leute aus anderen Gegenden, in denen nicht ausreichend Ausbildungsplätze vorhanden sind, für einen Umzug gewinnen könnten.“
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Ein Arbeitgeber, der sich landesweit nach Auszubildenden umgesehen hat, ist die Firma Kröger in Kraghammer. Christian Hegener (kaufmännischer Geschäftsführer) betonte, dass der Ausbildungsnotstand nichts Neues sei. „Seit 2012 werden die Bewerber weniger“, blickte Hegener zurück. Die Situation sei aufgrund der Konkurrenzsituation in Attendorn besonders angespannt.

Die Firma Kröger konnte Bewerber aus dem Ruhrgebiet rekrutieren. Keiner „Einser-Kandidaten“, wie Hegener selbst betonte. Die nächste Schwierigkeit ließ nicht lange auf sich warten, denn Wohnungen mussten gefunden werden, was derzeit im Kreis Olpe nicht einfach ist.
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Deshalb baute das Unternehmen gegenüber der Firma ein Wohnhaus. Die acht entstandenen Wohnungen werden von Azubis und Mitarbeitern genutzt. „Ich wollte einfach nicht mehr überall rumbetteln, um Wohnraum zu finden“, blickt Christian Hegener zurück.

Daniela Tomczak bedankte sich für das Engagement. Ein Haus zu bauen für die Auszubildenden sei bislang einmalig. Die Leiterin der Agentur für Arbeit räumte ein, dass es vorstellbar sei, wie in der Vergangenheit „Wohnheime“ für Azubis zu schaffen.
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