AFK siedelt Produktion und Verwaltung nach Attendorn-Ennest um

Halle der Attendorner Spezial Armaturen gekauft


Einblick in eine der Produktionshallen in Finnentrop.
Einblick in eine der Produktionshallen in Finnentrop.

AFK Kunststoffverarbeitung aus Finnentrop kauft das leerstehende Gebäude der Attendorner Spezial Armaturen (ASA) und wird noch in diesem Jahr die Produktion und Verwaltung an die Benzstraße ins Industriegebiet Attendorn-Ennest umsiedeln.


Die Auswertung einer Ist- und Soll-Analyse stärkt die Entscheidung von AFK, den gewohnten Platz im Industriegebiet Frielentrop zu verlassen. „Wir sind ein Unternehmen, das auf Wachstum ausgerichtet ist“, erklärt Wolfgang Bock, Assistent der Geschäftsleitung, die Beweggründe für den Standortwechsel. Eine Ausweitung am Firmengebäude in Frielentrop sei langfristig nicht möglich. Steuerliche Aspekte haben bei der Entscheidungsfindung keine Rolle gespielt. Zudem treffe man bei dem ehemaligen ASA-Gebäude auf eine bauliche Anordnung, die optimal ins Firmenkonzept passe. Der Zeitfaktor ist ein drittes Argument: „Hier platzt es bald aus allen Nähten, deshalb brennt die Zeit. Den Umzug ins ASA-Gebäude schaffen wir binnen sechs Monaten, ein Neubau würde wesentlich länger dauern.“
Firmengründer Andreas Franke ist sich seiner Verantwortung gegenüber den 44 Mitarbeitern bewusst und hat sie frühzeitig in das Vorhaben eingeweiht. So konnten sich alle Firmenkräfte in den letzten Wochen mit dem neuen Standort in Attendorn vertraut machen und ihre Meinung äußern. „Bedenken gab es bisher keine“, hat Wolfgang Bock die Resonanz eingefangen und freut sich: „Keiner der Mitarbeiter hat gesagt, dass er den Wechsel nicht mitmachen wolle.“ Die Kernkompetenz von AFK Kunststoffverarbeitung liegt in der Bearbeitung von Kunststoff mit den unterschiedlichsten Verfahren wie Kunststoffspritzguss oder Mehrkomponentenspritzguss aus thermoplastischen Kunststoffen, mit der hochwertige Produkte für unterschiedliche Bereiche hergestellt werden. Mit dieser Philosophie und ständigen Investitionen in allen Unternehmensbereichen blickt AFK auf eine kontinuierliche Unternehmensentwicklung in den 26 Jahren seit der Gründung zurück.
Lösungen für thermoplastische Anwendungen
Die Erfolgsgeschichte des damals 18-jährigen Andreas Franke begann in der elterlichen Garage als Ein-Mann-Betrieb mit einer ersten Spritzgussmaschine. Mit dem Neubau des Firmengebäudes 1997 am jetzigen Standort im Industriegebiet Frielentrop hatte sich AFK schon auf dem Markt etabliert und liefert hochwertige Präzisions-Spritzgussteile und hervorragende Lösungen für thermoplastische Anwendungen in die ganze Welt. Fünfmal in Folge wurde AFK in den letzten Jahren für den „Großen Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt Stiftung mit Sitz in Leipzig nominiert. „Als Vorwärtsdenker finden wir gemeinsam mit unseren Kunden neue Wege, um mit ganzheitlichem Blick auf das Endprodukt Prozesse und Qualität immer weiter zu optimieren. Die kontinuierliche Entwicklung sowie unser Können und Wissen als erfahrenes Team sind die treibenden Kräfte bei AFK, die uns konsequent nach vorne blicken lassen“, gibt Andreas Franke die Firmenphilosophie wieder.
34 Produktionsanlagen stehen zur Verfügung
Spritzgussartikel aus Kunststoff werden in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt, die Nachfragen bei AFK kommen aus den Branchen: Automotive, Lebensmittel, Healthcare, Industrie oder „Point of Sale“ (Verkaufsstände). Für die Herstellung stehen derzeit 34 Produktionsanlagen zur Verfügung. Das Granulat für den Kunststoff wird in einem Saugverfahren der Maschine zugeführt, dann aufgeschmolzen und unter Druck in das Spritzgießwerkzeug eingebracht. Zu den technischen Möglichkeiten gehören: Spritzgussteile aus sämtlichen Thermoplasten, Mehrkomponentenspritzguss, umspritzte Metallteile mit Thermoplasten, Ultraschallschweißen sowie Fertigung und Montage von Baugruppen. „Wir sind ein Lohnfertiger und stellen keine eigenen Produktmarken her. Die Marktführer aus vielen Branchen sprechen uns das Vertrauen aus“, zeigt Wolfgang Bock auf Referenzen. Seit 2013 hat AFK Kunststoffverarbeitung auch einen eigenen 10.000er-Reinraum, in dem die Konzentration luftgetragener Teilchen so gering wie nötig gehalten wird. Vor allem in der Medizintechnikbranche hat sich der Einsatz von Kunststoff in den letzten Jahren verstärkt. Spritzen von AFK werden zum Beispiel in diesem Reinraum produziert, um höchste Reinheit sicherzustellen. In diesem Fertigungsbereich gibt es nur maximal 10000 luftgetragene Partikel pro Kubikmeter Luft.
„Wir werden jeden Tag ein bisschen besser“
„Während der Produktion erheben wir auch den Anspruch auf Nachhaltigkeit“, erläutert Wolfgang Bock und verweist auf die Hybridtechnologie. Mit der Abwärme einer Wärmerückgewinnungsanlage wird im Übrigen der Verwaltungstrakt von AFK beheizt. „Das wird auch im neuen Standort so möglich sein.“ So schnell und flexibel wie AFK Kunststoffverarbeitung jetzt mit der Neuwahl des Produktionsstandortes ist, so agiert das Team um Andreas Franke auch auf dem Markt, um international wettbewerbsfähig zu sein. „Wir werden jeden Tag ein bisschen besser“, verspricht Wolfgang Bock, „deshalb sind wir auch bald in Attendorn.“
Fakten zum Kauf
- Produktionsfläche neu: circa 5.700 Quadratmeter - Produktionsfläche bisher: 3.600 Quadratmeter - Produktionsaufnahme am neuen Standort: November 2015 - Standort Finnentrop wird komplett verlagert - Weiterverwendung Standort Finnentrop noch offen. Vermietung oder Verkauf denkbar
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