Abhilfe im Klimawandel: Wassermassen in die richtigen Bahnen lenken

Gegen Starkregen lassen sich Häuser wappnen


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Starkregen kann Häusern und Wohnungen gefährlich werden. von privat
Starkregen kann Häusern und Wohnungen gefährlich werden. © privat

Kreis Olpe. Gewitter mit heftigen Regenfällen, überspülte Straßen und vollgelaufene Keller– auch das gehört neben heißeren Sommern zu den Folgen des Klimawandels.


„Um bei Starkregen die eigenen vier Wände zu schützen, können Eigenheimbesitzer einiges tun“, erklärt Anne Hausmann, Leiterin der Beratungsstelle Lennestadt der Verbraucherzentrale NRW. „Zum einen muss Niederschlagswasser gezielt vom Haus weggeführt werden. Und zum anderen muss der Weg in die Kanalisation eine Einbahnstraße bleiben.“

Für Letzteres sorgen sogenannte Hebeanlagen und Rückstauverschlüsse. Sie verhindern, dass Abwasser zurückfließt in niedrig liegende Toiletten oder Abflüsse und so Räume überschwemmt. Denn: „Bei vielen Überflutungen kommen die Wassermassen nicht aus den Wolken, sondern nehmen den Umweg über das Abwassersystem“, berichtet Hausmann.
Schutz vor Wasser und Hitze
Benötigt werden diese Schutzvorkehrungen deshalb in allen Häusern, in denen es Wasserabläufe unterhalb des Straßenniveaus gibt. „Beim Schutz vor von außen eindringendem Wasser gibt es einige Schritte, die zugleich den Hitzeschutz verbessern können“, ergänzt Energieberater Stefan Hoffmann.

Ein Beispiel: Das Grundstück mit möglichst vielen Grünflächen und durchlässiger Befestigung statt asphaltierter oder anderweitig „dichter“ Oberflächen ausstatten. So kann mehr Regen direkt versickern oder in Mulden aufgefangen werden. Die Kanalisation wird weniger belastet und das Bilden unkontrollierte Bäche vermieden.
Regenwasser hilfreich in Trockenphasen
Gleichzeitig sorgen die Grünflächen für ein kühleres und angenehmeres Klima im heißen Sommer. Wer das Regenwasser auffängt und speichert, profitiert zudem in längeren Trockenphasen. Dann muss für die Gartenbewässerung weniger Trinkwasser fließen. „Ebenfalls doppelte Effekte haben Dachüberstände und Vordächer“, sagt Hoffmann: „Sie halten den Regen vom Haus fern und sorgen bei Sonne für kühlenden Schatten.“
 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel
Beispiele für gezielte Barrieren, die gegen die Wassermassen bei Starkregen und Überflutung helfen, sind druckfeste mobile Sperren für Tür- und Fensteröffnungen im Keller und gegebenenfalls im Erdgeschoss. Oder Gitterroste vor allen Türen, die Regenwasser „schlucken“, bevor es ins Haus fließt.
Kostenlose Beratung
Mehr Ideen und Maßnahmen gibt es in der kostenlosen Beratung zur Grundstücksentwässerung unter www.abwasser-beratung.nrw oder in der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW – kostenlos zum Beispiel als Videoberatung. Termine gibt es unter (02723) 719 57 20.
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