100 Jahre Frauenwahlrecht: Messe und Diskussionen in der Stadthalle Olpe

Rita Süssmuth und Femen-Aktivistin nehmen teil


Die Frauen Union Kreis Olpe lädt zusammen mit der kfd und den Landfrauen zur Netzwerkmesse ein. von privat
Die Frauen Union Kreis Olpe lädt zusammen mit der kfd und den Landfrauen zur Netzwerkmesse ein. © privat

Kreis Olpe. „Stimme zeigen! -Gestern-Heute-Morgen“: So lautet der Titel der Veranstaltung der überregionalen und überparteilichen Veranstaltung verschiedenster Frauenvereinigungen, Gewerkschaften und Parteien für den 21. November. Aufhänger ist das Frauenwahlrecht, das es seit 100 Jahren gibt. Politikerinnen, Gewerkschafterinnen, Vertreterinnen von Institutionen und Aktivistinnen kommen an diesem Tag in der Stadthalle (10 bis 18 Uhr) zu Wort.


Buch-/Hut-Ausstellungen, Kunstausstellung, Angela-Merkel-Double, Stände, Podiumsdiskussion, Workshops (Anmeldungen erforderlich), Vorträge wie „Die vier Mütter des Grundgesetzes“, Frauen und Digitalisierung 4.0, Einführung des Frauenwahlrechts und ein aktueller Gleichstellungsbericht sind das Grundgerüst der Veranstaltung. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt und auch die Kinder finden Spielmöglichkeiten.

Am 12. November jährt sich zum 100. Mal die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts - ein Meilenstein in der Geschichte der Demokratie in Deutschland. Das Stimmrecht ist Grundlage für die Gleichberechtigung und politische Teilhabe von Frauen und Männern. Aber was verbinden Frauen 100 Jahre später mit diesem Erfolg? Ist die soziale und politische Gleichstellung erreicht? Aus diesem Anlass haben sich Anfang des Jahres drei große Frauenverbände aus dem Kreis Olpe zusammengetan, um eine gemeinsame Veranstaltung im November durchzuführen.
„Auch andere Organisationen machen sich stark“
„Als Vorsitzende der Frauen Union Kreis Olpe und Bezirksvorsitzende der Frauen Union Südwestfalen werde ich in meinen Funktionen mit frauenspezifischen Themen wie Gleichstellung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Pflege und Altersarmut immer wieder konfrontiert“, so Kerstin Brauer.

„Während meiner Arbeit habe ich festgestellt, dass auch andere Organisationen wie Gewerkschaften, kfd, Landfrauen und andere Parteien sich ebenfalls in diesen Punkten stark machen aber jeder für sich für ein und das selbe Thema kämpft. Zudem wurde in den Medien immer wieder das diesjährige Jubiläum zu 100 Jahre Frauenwahlrecht angekündigt. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir „Netzwerken“. Das Thema „100 Jahre Frauen-Wahlrecht“ bietet sich als Themenplattform regelrecht an.“
Unterschriftenaktion für „Mütterrente“
In ihrem Bestreben, ein Netzwerk zu gründen, musste Kerstin Brauer nicht lange suchen. Sie fragte bei der örtlichen kfd an. Dieser Frauenverband war unter anderem bereits mit einer Unterschriftenaktion zum Thema „Mütterrente“ im Begriff dies durchzuführen. Die kfd sei direkt von dieser Idee angetan gewesen.

Daher überlegten Edeltraud Sonntag von der kfd-Bezirk Elspe und Kerstin Brauer wie sie dieses Thema angehen könnten, ein großes, parteienunabhängiges und überregionales Frauennetzwerk zu gründen. Nach einigen Vortreffen wurde die Idee der „Netzwerkmesse“ als Ganztagesveranstaltung geboren.

„Hier soll jeder Frauenverband die Möglichkeit bekommen, sich den Besuchern im Rahmen eines Informationstandes, Ausstellung oder in einem Vortrag zu präsentieren und auf sich Aufmerksam zu machen“, so Edeltraud Sonntag von der kfd. Frau Annette Stuff, Sprecherin des dreier Vorstandsteams des Kreisland-Frauenverbandes Olpe, setzte sich ebenfalls im Vorfeld für diese Veranstaltung ein und hat große Unterstützung in den Vorbereitungen geleistet.
Landes- und bundespolitische Redner
Stuff erklärt hierzu: „Die Stadthalle Olpe als Veranstaltungsort konnte organisiert, landes- und bundespolitische Redner, eine große Anzahl an Frauenverbänden wie Competentia, Deutscher Frauenring, Soroptimist International, Deutscher Frauenrat, Unternehmerfrauen im Handwerk, IHK Südwestfalen, Gewerkschaften wie DGB, Verdi und IG Metall, die im Kreis aktivsten Pateien sowie zwei Buchautorinnen (u.a. die ehemalige Femen-Aktivistin Zana Ramadani) gewonnen werden“.

Kerstin Brauer weiter: „Ich bin unglaublich stolz darauf, Frau Dr. Rita Süssmuth, von unserem Konzept überzeugt zu haben und Sie als Hauptrednerin gewinnen zu können. Frau Süssmuths auch heute noch bestehendes Engagement in Frauenforschung und Frauenpolitik beeindruckt mich sehr. Auch die Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach und der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese haben ihr Kommen bereits zugesagt.“

Das ist den drei Damen aber noch nicht genug. Schließlich soll die Netzwerkmesse auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So wurde festgelegt, dass ein gemeinsames Antragspapier erarbeitet werden soll, welches aktuelle dringliche Themen aufzeigt und hinter denen sich jeder Frauenverband wiederfinden kann. Hierzu werden Unterschriften gesammelt und später an den Landtag NRW ausgehändigt.
Kunstprojekte zum Thema „Gleichstellung“
Auch die jüngere Generation soll mitgenommen werden. Die weiterführenden Schulen und Berufsschulen werden gebeten zum Thema „Gleichstellung“ Kunstprojekte zu erarbeiten. Diese sollen dann während der Veranstaltung ausgestellt und prämiert werden.

Vor den Sommerferien fanden sich die Verbände zum ersten Netzwerktreffen im Landgasthaus Sangermann in Olpe-Oberveischede ein. Ein ideenreicher Austausch fand unter den 25 Teilnehmern statt, die Verbände zeigten sich am „Netzwerken“ überaus interessiert.

„Es gibt noch einiges zu tun“, so Alexandra Middel, stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union Kreis Olpe. „Vor allem müssen weitere Sponsoren gefunden werden, um diese hochklassige Messe durchführen zu können. Für ein breites Interesse an dieser Veranstaltung haben wir Referentinnen, Trainerinnen und Coaches aus unterschiedlichen Themenfeldern für Vorträge und Workshops akquiriert. Plakate und Flyer müssen gedruckt werden, Gema-Gebühren, Hallenmiete aber auch das Vorhalten von Rettungskräften kosten Geld“.
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