Zähes Kaiserschießen

Volker Riedel feuert den entscheidenden 142. Schuss ab


Volker Riedel schoss an der Vogelstange das Wappentier ab. von s: Nils Dinkel
Volker Riedel schoss an der Vogelstange das Wappentier ab. © s: Nils Dinkel

Fast zwei Stunden dauerte es, dann hatte der Schützenverein Würdinghausen seinen neuen Kaiser: Volker Riedel hat am frühen Samstagabend den Vogel abgeschossen.


Eigentlich dachten alle, Zuschauer wie die fünf Bewerber um die Kaiserwürde, dass Dirk Blaas dem Holzvogel den Rest gegeben hatte. Rumpf samt Flügel hatte er mit dem insgesamt 140. Schuss aus dem Kasten geholt. Große Diskussionen gingen los, der Vogel musste aus der Nähe betrachtet werden. Ein allerletztes Zipfelchen, mit bloßem Auge kaum zu erkennen, hing noch am Haken. Also hieß es: „Es geht weiter!“ Zwei Schüsse später ließ sich Volker Riedel feiern. Der 67 Jahre alte, mittlerweile pensionierte Lehrer hatte sich mit seinem Königstitel aus dem Jahre 1999 für das Kaiserschießen qualifiziert und war lange Jahre 2. Vorsitzender des Vereins. Mit ihm freute sich seine Frau Anne (67) über das Amt, das er im Jahr des 90-jährigen Bestehens des Schützenvereins gesichert hat. Die beiden haben zwei Töchter (Inga, 34, und Annika, 38). Riedel ist leidenschaftlicher Radfahrer und segelt außerdem gern.
Die Insignien schossen Mathias Ringbeck (Apfel), Thomas Tiedemann (Zepter) und Siegfried „Siggi“ Meeser (Krone). Mit dem neuen Kaiser Volker Riedel, der Günter Thiedemann beerbt, werden auch die ehemaligen Könige am Hoftisch sitzen. Siegfried Hofrichter, Werner Neuhaus und Klaus Riesenweber hatten sich neben Blaas und Riedel um die Kaiserwürde beworben.
Am Montagmorgen, 22. Juni, geht es in Würdinghausen erneut an die Vogelstange. Dann werden die Nachfolger von Jungschützenkönig Jonas Wenzel und Schützenkönig Manuel Reichling ermittelt.
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