Wiederbewaldung in Kirchhundem: Azubis packen an
Klimabeitrag
- Kirchhundem, 22.11.2021
- Verschiedenes
Kirchhundem. Auszubildende von Mennekes und vom Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland des Landesbetriebs Wald und Holz NRW haben am Mittwoch und Donnerstag, 17. und 18. November, im Waldstück „Kirchhundem-Vasbach“ oberhalb des Firmengeländes dutzende neue Bäume gepflanzt.
Überall im Land ist es unübersehbar: Wo einst mächtige meterhohe Bäume standen, klaffen nun große Löcher. Deutschlands Wald ist vielerorts krank. Dürresommer und Borkenkäfer haben ganze Arbeit geleistet. Laut Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen müssen alleine in NRW rund 75.000 Hektar Wald wieder aufgeforstet werden. Im gesamten Sauerland sind es etwa 27.000 Hektar – Tendenz steigend.
Am 17. und 18. November pflanzten daher Auszubildende von Mennekes und vom Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland des Landesbetriebs Wald und Holz NRW im Waldstück „Kirchhundem-Vasbach“ oberhalb des Firmengeländes dutzende neue Bäume. Das rund 165 Hektar große Waldstück erstreckt sich entlang von Kirchhundem nach Herrntrop und reicht bis auf den Berg „Töte“. Eigentümer des Waldes ist das Land Nordrhein-Westfalen. Bis vor Kurzem standen hier noch zahlreiche Fichten.
„Die Dürrejahre 2018 bis 2020 führten aber dazu, dass über Monate bis in 1,80 Meter Bodentiefe absolute Trockenheit herrschte. Die Fichten litten unter Wassermangel, konnten Borkenkäfer so nicht mehr durch Verharzen abwehren und waren ihnen letztlich schutzlos ausgeliefert“, erklärt Jürgen Messerschmidt, Leiter des Regionalforstamtes Kurkölnisches Sauerland, den Kahlschlag.
Um großflächiges Baumsterben und Kahlflächen künftig zu vermeiden, setzen Forstexperten beim Wiederbewalden auf die Pflanzung klimastabiler Mischwälder statt auf Nadelholzreinbestände.
„Die Azubis pflanzen verschiedene robuste, heimische Baumarten wie Traubeneiche, Hainbuche, Winterlinde und Vogelkirsche. Diese Baumarten sind für den künftigen Klimawald von größter Bedeutung, da sie nicht nur besser an die Klimaentwicklung angepasst sind, sondern auch für viele heimische Insektenarten einen Lebensraum bieten und dem Artensterben entgegenwirken“, so der beim Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland zuständige Fachgebietsleiter Marlon Ohms.
Baumpflanzen: Was erst einmal simpel klingt, erfordert bei genauerem Hinsehen gut durchdachte Arbeitsschritte – schließlich sollen sich die Bäume an ihrem Standort wohlfühlen und über lange Zeit stabil Wind und Wetter standhalten. Vor dem Start der Pflanzaktion erhielten die Azubis daher zunächst eine theoretische Einweisung durch die Experten des Regionalforstamtes. Danach ging es ans Einpflanzen.
Für jede Baumart wurde ein an die Größe und das Wurzelvolumen angepasstes Pflanzloch ausgehoben und die Bäume anschließend behutsam Stück für Stück eingesetzt. „Wir brauchen nur aus dem Fenster zu schauen, um dem Klimawandel ins Auge zu blicken: Große Teile unserer Sauerländer Wälder sind Trockenheit und Borkenkäfer zum Opfer gefallen“, so Christopher Mennekes, geschäftsführender Gesellschafter von Mennekes.
Das Ergebnis der Aufforstung können Spaziergänger nun vor Ort besichtigen. Die Azubi-Aktion war Teil einer bereits beschlossenen Wiederaufforstung des Waldstücks „Kirchhundem-Vasbach“. Die restliche brachliegende Fläche wird in den nächsten Jahren Schritt für Schritt neu bepflanzt – einige Flächen werden aber auch der natürlichen Wiederbewaldung überlassen.