„Was gibt´s Schöneres als Gäste, die dein Essen feiern?"

Interview mit Koch Jonas Straube, Sous Chef in der Elbphilharmonie


  • Kirchhundem, 30.09.2017
  • Von Christine Schmidt
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Jonas Straube arbeitet mittlerweile in der Elbphilharmonie in Hamburg als Sous Chef. von Teubner / Peter Wagner
Jonas Straube arbeitet mittlerweile in der Elbphilharmonie in Hamburg als Sous Chef. © Teubner / Peter Wagner

Schwartmecke/Hamburg. Was für viele Männer wahrscheinlich immer noch unbekanntes Terrain ist, ist für Jonas Straube Leidenschaft - und längst auch Beruf: das Kochen. Als Sous Chef, als rechte Hand des Küchenchefs, arbeitet der ehemalige Schwartmecke in der Störtebeker Elbphilharmonie in Hamburg. Kürzlich hat der 27-Jährige zudem sein erstes eigenes Kochbuch mit dem Titel „Next Chef Jonas Straube – Crossover“ herausgebracht. Im Interview mit LokalPlus spricht Jonas Straube über seine Laufbahn, prominente Gäste, das Crossover-Prinzip und das Döner-Bier-Verhältnis.


Kochen dürfte nach wie vor bei den wenigsten Männern ein echtes Hobby sein. Wie bist du dazu gekommen? Was fasziniert dich an diesem Beruf?

Ich hatte noch nie einen anderen Berufswunsch als Koch. Für mich war es schon immer klar, was ich machen werde und wo ich hin möchte. Der Beruf fasziniert mich, weil man unheimlich kreativ sein kann. Und was gibt es Schöneres als glückliche Gäste, die dein Essen feiern?

Wie ist dein beruflicher Werdegang, und welche Erfahrungen hast du als Koch im Ausland gemacht?

Ich habe meine Lehre im Landhotel Gasthof Schütte begonnen - für mich auch heutzutage noch einer der Betriebe, wenn man im Sauerland eine gute Ausbildung bekommen möchte. Nach neun Monaten Zivildienst nach der Lehre bin ich für zwei Saisons nach St. Moritz in die Schweiz gegangen in das Kulm Gourmet Hotel. Danach zwei Sommersaisons nach Mallorca, und von da aus nach Hamburg in das "Coast by East", wo ich nach zwei Jahren dann zweiter Küchenchef geworden bin und wo ich nach vier Jahren als Sous Chef in die Elbphilharmonie gewechselt bin.

Essen muss "geil" sein

Wie sieht dein Alltag in der Elbphilharmonie aus? Was kommt da so auf den Tisch?

Angefangen in der Elbphilharmonie haben wir mit klassischer nordischer Küche, sind aber jetzt bei etwas mehr "Crossover" gelandet. Wichtig ist, dass der Gast das Gericht in Erinnerung behält, damit er wieder kommt. Es muss geil sein - Punkt.

Isst du noch beim Dönerladen um die Ecke?

Wer mag denn keinen Döner? Die Qualität muss stimmen, aber wenn das erfüllt ist, immer gerne. Gibt’s was Besseres, als nach drei Bier einen Döner in der Hand zu haben?!

Du hast schon in mehreren Küchen gearbeitet. Welche bekannten Leute durftest du bekochen?

Ich habe schon für viele bekannte Leute gekocht. Ob es nun Fußballer sind, Dieter Bohlen, die Geissens, Klitschko, wer auch immer, oder halt TV-Köche wie Lafer oder Drei-Sterne-Köche wie Kevin Fehling. Ist auf der einen Seite ganz cool, aber im Endeffekt ist es mir vollkommen egal und niemand bekommt ´ne Extra-Wurst. Man muss jeden Gast zufriedenstellen.

 von Teubner / Peter Wagner
© Teubner / Peter Wagner

Was darf für dich in keiner Küche fehlen?

Für mich darf in keiner Küche samstag Nachmittags die Bundesliga-Konferenz fehlen. (grinst)

Was ist die größte oder peinlichste Panne, die dir beim Kochen passiert ist?

Pannen passieren - nur leider kann ich die beste echt nicht erzählen. (lacht)

Jetzt hast du dein eigenes Kochbuch veröffentlicht. Wie kam es dazu?

Ich habe damals über den „Next Chef Award“ im Netz gelesen und dachte mir: Okay, melde ich mich mal an. Dann wurde ich ausgewählt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und durfte mitmachen. Anfangs war ich etwas skeptisch, weil unter anderem Drei-Sterne-Jungs dabei waren, aber irgendwann dachte ich mir: Was soll schiefgehen? Ich bin mit Herz dabei und weiß, was ich kann. Im Endeffekt habe ich laut Lafer den Vorentscheid und das Finale mit Abstand gewonnen und habe dadurch jetzt mein erstes eigenes Buch schreiben dürfen.

Mama kocht auch sehr gut

Wer kocht besser, du oder deine Mutter?

Also, wenn ich das Essen von meiner Mutter nachkoche, dann muss ich mir eingestehen, dass sie besser ist. Anders herum brauchen wir, glaube ich, nichts sagen. (lacht)

Was ist dein Lieblingsgericht?

Lasagne von Mama. (grinst)

Was sind deine Ziele für die Zukunft?

Mein Ziel für die Zukunft? Schwierig zu sagen. Bisher gingen immer coole Türen auf, die ich genutzt habe. Also mal abwarten.

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