Suche nach Schlingnattern auf B 517 zwischen Welschen-Ennest und Benolpe

Streckenausbau geplant


40 solcher Bretter liegen in der Böschung auf der Strecke von Welschen-Ennest nach Benolpe. von privat
40 solcher Bretter liegen in der Böschung auf der Strecke von Welschen-Ennest nach Benolpe. © privat

Kirchhundem. Wer entlang der B517 zwischen den Ortschaften Welschen-Ennest und Benolpe fährt, dem könnten seit dieser Woche in der Böschung Bretter in leuchtend gelber und schwarzer Farbe auffallen. Doch dabei handelt es sich keinesfalls um Abfall oder Schuttrückstände, wie ein Laie zunächst vermuten könnte.


„Man sieht entlang der Strecke markierte Schaltafeln, die wir im Rahmen einer artenschutzrechtlichen Beurteilung ausgelegt haben“, klärt Johannes Müller auf, Projektleiter Planung der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen. „Denn wir planen den Ausbau dieser Strecke und müssen bei der Planung nicht nur technische, sondern auch naturschutzfachliche Aspekte beachten.“

Dazu zählt es auch zu überprüfen, ob eine streng geschützte Tierart im zukünftigen Baufeld vorkommt. „Es könnte sein, dass die Schlingnatter in diesem Gebiet entlang der Trasse ansässig ist – das ist eine planungsrelevante Art, die wir berücksichtigen müssen. Um das herauszufinden, haben wir nun mit einer Kartierung begonnen.“, erläutert Landespflegerin Julia Barej.

40 künstliche Verstecke sollen für Klarheit sorgen

Dazu hat der Landesbetrieb nun 40 künstliche Verstecke in diesem Abschnitt ausgelegt. Bei diesen Verstecken, die auch als Reptilien- oder Schlangenbretter bezeichnet werden, handelt es sich um Schaltafeln und Dachpappe. Die Schaltafeln wurden mittig mit einem schwarzen Streifen bemalt. Hierdurch soll sich unter dem Brett ein Temperaturgradient einstellen und den Reptilien auch bei kälteren Temperaturen eine attraktive Umgebungstemperatur bieten, so dass sie sich gerne darunter aufhalten.

An den Reptilienbrettern ist ein laminiertes Schild befestigt, welches auf die „ökologische Untersuchung“ von Kriechtieren hinweist und mit der Bitte versehen ist, die Bretter weder zu berühren noch zu verschieben. Bis Oktober werden die Verstecke nun noch ausliegen, um herauszufinden, ob die Schlingnatter dort heimisch ist.

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