Quarantäne überstanden: Aufatmen bei Familie Wenzel aus Hofolpe

Zeit des Wartens und Bangens


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Jutta Wenzel kann aufatmen. Ihr Testergebnis ist negativ. von Nicole Voss
Jutta Wenzel kann aufatmen. Ihr Testergebnis ist negativ. © Nicole Voss

Hofolpe. In der vergangenen Woche erreichten Jutta Wenzel einige Anrufe. Freunde und Bekannte erkundigten sich nach dem gesundheitlichen Befinden der Hofolperin und ihres Mannes. Auf ein Telefonat hat die Endfünfzigerin besonders gewartet: Den Anruf des Gesundheitsamtes mit dem Ergebnis des Corona-Tests.


Nach einer Woche Wartezeit war es am Dienstag, 24. März, soweit. Die Aussage am anderen Ende der Leitung: „Ihr Testergebnis ist negativ.“ Erleichterung bei Jutta Wenzel und ihrem Mann. Nach zehn Tagen in häuslicher Quarantäne und der langen Wartezeit war der Anruf ein buchstäblicher Befreiungsschlag, den die Hofolperin auch prompt mit einem ausgiebigen Spaziergang beantwortete.
Beim Arzt angesteckt?
Wie kam es dazu? Kalli Wenzel war am 10. März in Behandlung eines infizierten Arztes. Drei Tage später informierte die Praxis über die mögliche Infektion. Am Wochenende machten sich Grippesymptome bemerkbar. „Ich war erstmal ratlos“, blickt Jutta Wenzel zurück.

„Was soll ich jetzt tun?“ Schnell drängte sich diese Frage auf. Nach dem Anruf beim Hausarzt und dem Hinweis, dass ihr Mann ein Risikopatient sei, meldete sich das Gesundheitsamt ziemlich schnell zurück und ordnete häusliche Quarantäne an. Jutta Wenzel und ihr Mann hielten sich daran.
Vergleichbar mit einem Gefängnis
Der Termin zum Abstrich in Olpe ließ nicht lange auf sich warten und wurde kurzfristig anberaumt. Eine Woche des Wartens und Bangens folgte. Das Paar fand Wege, sich in der häuslichen Quarantäne abzulenken. „Wir haben gelesen, Kreuzworträtsel gelöst und ich habe Mandalas gemalt. Jeder Tag zog sich wie Kaugummi. Es ist schon vergleichbar mit einem Gefängnis, aber wir haben durchgehalten, auch um unsere Mitmenschen zu schützen“, erklärt Jutta Wenzel.

Die Mutter von drei erwachsenen Kindern gibt jedoch zu bedenken, dass Deutschland zu spät reagiert habe. Kann man die Ausbreitung des Virus verhindern? „Ich denke nicht. Vermutlich wird es fast jeden treffen, nicht nur die Älteren. Das Corona-Virus ist wie ein Gespenst. Wichtig ist, dass sich alle an die Vorgaben halten. Meine Familie und ich machen das. Es ist ernst. Wenn ich an die vergangenen zehn Tage zurückdenke, bekomme ich jetzt noch eine Gänsehaut“, so die Hofolperin.

Und trotzdem hat sie sich an die Regeln gehalten. So wie es jeder tun sollte.
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