Netzausbau in Benolpe: Alles steht und fällt mit der Bahnquerung

Fertigstellung verschoben


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In Benolpe hoffen die Einwohner, dass der Netzausbau der Deutschen Telekom bald abgeschlossen ist. von Nils Dinkel
In Benolpe hoffen die Einwohner, dass der Netzausbau der Deutschen Telekom bald abgeschlossen ist. © Nils Dinkel

Benolpe. Der Netzausbau für ein schnelleres Internet ist in Benolpe ins Stocken geraten. Nun hat die Telekom das Datum der Fertigstellung in den September verschoben – zum Ärgernis der Dorfbewohner. Doch dem Internetversorger sind die Hände gebunden: Alles steht und fällt mit der Bahnquerung. Das Unternehmen arbeitet an einer schnellen Lösung.


Oft, so teilt die Telekom auf LokalPlus-Nachfrage mit, seien die Netz-Ausbauarbeiten früher fertig als im Bauplan angesetzt. Auf Benolpe treffe das aber nicht zu.

„Dass es in Benolpe zu Verzögerungen kommt, bedauern wir natürlich sehr“, so Telekom-Mitarbeiter Ralf Engstfeld. „Für die Bürger von Benolpe ist das natürlich unbefriedigend. Das liegt in diesem Fall aber nicht in den Händen der Telekom“, erläutert er.

Das prognostizierte Datum der Fertigstellung sei unter besten Voraussetzungen realistisch gewesen. „Die sind in diesem Fall leider nicht erfüllt worden“, so Engstfeld.
Probleme bei der Bahnquerung
Warum ist es in Benolpe so kompliziert? Das Dorf liegt an der Ruhr-Sieg-Strecke. „Im Zuge der Ausbauarbeiten müssen wir die entsprechende Bahnstrecke queren. Das ist noch nicht geschehen“, teilt die Telekom mit.

Das Bauvorhaben hatte die Telekom bei der Deutschen Bahn angezeigt und unter anderem ein Bodengutachten – an das noch Nachforderungen gestellt worden seien – eingereicht. Unter bestimmten Voraussetzungen sei der Netzausbau dann genehmigt worden, so Engstfeld. Die Deutsche Bahn und die Telekom seien in enger Abstimmung miteinander. „Wir sind in ständigem Kontakt mit allen Beteiligten, um die Bahnquerung erfolgreich abschließen zu können“, teilt die Telekom mit.

Als die Telekom den Ausbau im Juni 2019 begonnen hatte, kam Euphorie in dem 470-Seelen Dorf auf. Mit dem Netzausbau, der eigentlich in diesem Monat abgeschlossen sein sollte, soll das Internet wesentlich schneller werden. Die Downloadrate – abhängig von der Entfernung zum Schaltkasten – soll auf bis zu 250 Megabit pro Sekunde steigen. Abhängig von der Bahnquerung soll der Ausbau bis September abgeschlossen sein.
Kreis Olpe Vorreiter in Sachen Fördermittel
  • Ansonsten sei der Kreis Olpe in weiten Teilen gut aufgestellt, so Ralf Engstfeld.
  • Seit 2017 sei das Netz massiv ausgenaut worden. Unter anderem seien 27 Gewerbegebiete und 46 Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen worden.
  • Der Kreis Olpe sei einer der ersten überhaupt gewesen, der Fördermittel für den Ausbau beantragt habe. Letzte Bauarbeiten sollen mit Ausnahme von Benolpe im Juni/Juli abgeschlossen sein.
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