Mit historischen Karten, Luftbildern und Fotos unterwegs in Kirchhundem
Was die Landschaft erzählt
- Kirchhundem, 28.03.2018
Kirchhundem/ Kreis Olpe. Was die Landschaft über Leben und Wirtschaften der Vorfahren erzählt oder wo davon Spuren im Gelände zu finden sind, waren Fragen, die die Teilnehmenden der dritten offenen Heimat-Werkstatt des Kreisheimatbundes, der Kommunalarchivare und der VHS im Kreis Olpe bewegt haben. Sie gingen am Samstag, 24, März, den alten Fahrwegen rund um den Kohlhagen nach, standen vor Pingen und Steinbrüchen und fanden Überreste eines Ringgrabens, der einmal einen mittelalterlichen Wohnsitz, eine Motte, umgab.
Auf diese Weise entstanden Hohlwege, deren Reste noch heute im Gelände zu erkennen sind. In den mitgeführten Ausdrucken der digitalen Geländemodelle sind diese Strukturen sichtbar und zeigen, wie die moderne Technik in Archäologie und Historischer Landschaftsforschung zum Einsatz kommt.
Beim Blick auf Wirme wurde besonders der Landschaftswandel der letzten 60 Jahre deutlich: Wo sich auf den mitgeführten Fotos Getreidefelder zwischen Dorf und Wald entlangziehen, ist heute nur noch Grünland zu sehen – lediglich einzelne alte Raine lassen die früheren Ackerparzellen erkennen.
Auch der Wald wurde „umgebaut“: Antonius Klein als Forstmann erläuterte an einem ehemaligen Niederwaldbestand, wie hier in den 1960er Jahren die Umwandlung in Hochwald vollzogen wurde.
Während in den Kreisen Olpe und Hochsauerland rund achtzig Kreuzwege in der Landschaft existieren, fehlen sie in evangelischen Gegenden. Und auch, dass der Vorplatz der Wallfahrtskirche auf dem Kohlhagen im Urhandriss von 1830 als „Marktplatz“ ausgewiesen wurde, ist konfessionell bedingt, denn er deutet auf das traditionelle Kirchweihfest hin.
Für das Frühjahr 2019 ist eine vierte Heimat-Werkstatt vorgesehen. Es soll um historische Bauten und Baupflege in den Dörfern gehen.“