Kindergarten Kirchhundem platzt aus allen Nähten

Abgabe-Flohmarkt "Kunterbunt" am Samstag: Fleißige Helfer sortieren, räumen und verteilen


Gepflegtes Chaos: Die abgegebene Kleidung wird erstmal in einem Raum gestapelt. von s: Kerstin Sauer
Gepflegtes Chaos: Die abgegebene Kleidung wird erstmal in einem Raum gestapelt. © s: Kerstin Sauer

Die Körbe stapeln sich. Übereinander, ineinander verkeilt, im gesamten Raum dicht an dicht gedrängt. Anke Terrasi, Schriftführerin im Förderverein des Kindergartens St. Peter und Paul Kirchhundem, betrachtet das gepflegte Chaos mit einem zufriedenen Grinsen. „Bis Samstag müssen wir das alle sortiert haben“, sagt sie. Samstag? Genau: Dann lädt der Förderverein nämlich wieder zu seinem Abgabe-Flohmarkt „Kunterbunt“ ein.


Es ist Donnerstag, 16 Uhr. Abgabezeit. Soll heißen: Noch bis 17 Uhr können die 70 angemeldeten Verkäufer in den Kindergarten kommen und dort ihre Ware abgeben. Mal vereinzelt, mal in einem Schwung trudeln Männer, Frauen und Kinder aus dem gesamten Kreis Olpe ein, tragen Körbe mit Kinderkleidung, schieben Kinderwagen, schleppen Spielzeug. Das alles soll am Samstag, 19. September, verkauft werden.
„Das ist unser zweiter Abgabe-Flohmarkt“, sagt Anke Terrasi. Die Idee, einen eigenen Markt zu veranstalten, wurde im Vorstand des Fördervereins geboren. Tatjana Vente (1. Vorsitzende), Ilka Hartmann (2. Vorsitzende), Kathrin Greitemann (Kassiererin) und Anke Terrasi hatten nach einer neuen Einnahmequelle für den Förderverein gesucht. Wie wäre es mit einem Flohmarkt? Im Kindergarten? Mit Hilfe der Eltern und Erzieherinnen? Guter Plan. Der Entschluss stand fest. Anke Terrasi und Kathrin Greitemann begrüßen die Verkäufer im Eingangsbereich des Kindergartens. Und klären mit ihnen erstmal die Formalitäten: Jeder hat zuvor eine Verkaufsnummer erhalten, muss sich jetzt auf eine Liste eintragen, damit er abgehakt werden kann.
Fünf Euro „Startgebühr“ zahlen die Verkäufer- Geld, das sofort in die Kasse des Fördervereins wandert, ebenso wie zehn Prozent des Verkaufserlöses. Davon wird dann wieder eine Neuheit für den Kindergarten angeschafft. Dass viel Arbeit auf alle Mitwirkenden zukommt, wenn ein solcher Flohmarkt organisiert wird, das ahnte der Vorstand schon im Vorfeld. Doch über die Ausmaße des ersten Marktes im März waren selbst die vier jungen Damen erstaunt, wie sich Anke Terrasi lachend erinnert: „Damals hatten wir noch keine Warenbegrenzung angegeben – dementsprechend herrschte hier ein unglaubliches Chaos an Kleidung, Spielsachen, Kinderwagen und Schuhen.“ Die Waren nach Größen zu sortieren und gleichzeitig attraktiv zu präsentieren sei dabei die größte Herausforderung gewesen.
Dieses Mal geht es etwas ruhiger zu. Ein, zwei Körbe tragen die Verkäufer herein, gespickt mit höchstens drei Paar Schuhen pro Verkaufsnummer. Bei Spielsachen gibt es jedoch keine Begrenzung: Da werden Puppenwagen hereingerollt, Lego-Duplo-Bausteine angekarrt, Bücher stapeln sich neben Fahrradhelmen, Puppen, Spielen und Rädern. Schon nach kürzester Zeit ist die Turnhalle des Kindergartens, die sämtliches Spielzeug beherbergt, fast komplett gefüllt. „Ohne die Hilfe von Eltern und Erzieherinnen würden wir das hier alles gar nicht schaffen“, sagt Anke Terrasi mit Blick auf die Unmengen an Waren, die derzeit noch auf zwei Räume im Kindergarten verteilt sind. Rund 40 Helfer unterstützen den Förderverein beim annehmen, sortieren, verkaufen, aufpassen und abrechnen. Am Freitag, 18. September, werden die Waren – nach Kindergartenschluss - nach Größen sortiert auf alle Räume verteilt und geordnet.
Start um 10 Uhr
Ernst wird es dann am Samstag, 19. September, wenn der Flohmarkt „Kunterbunt“ in zwei Etappen öffnet: einmal von 10 bis 12 Uhr und dann nochmal von 14 bis 16 Uhr. Jedermann ist dann eingeladen, im Kindergarten St. Peter und Paul zu stöbern und natürlich zu kaufen. Dazu gibt es Kaffee und frische Waffeln.
Eine besondere Aktion hat sich das Organisations-Team gemeinsam mit Kindergartenleiterin Manuela Lahme ausgedacht: Da sich die Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern gerade unter dem Motto „Kunterbunt“ mit dem Thema Flüchtlinge beschäftigen, sie kindgerecht informieren und die Situation erklären, wollte auch der Förderverein seinen Beitrag dazu leisten. Und so wird er am Sonntag, wenn die Verkäufer die übrig gebliebenen Waren wieder abholen, eine Spendenbox für Spielzeug und Kleidung aufstellen. Anke Terrasi: „Vielleicht hat der ein oder andere ja keine Lust, alle seine Waren wieder mit nach Hause zu nehmen, und spendet sie.“ Diese Spenden sollen dann an Flüchtlinge in der Gemeinde weitergegeben werden.
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