Heimat-Tal AG möchte Kinderbetreuung für unter Dreijährige fördern

Rahrbachtal. Die Heimat-Tal AG plant, demnächst eine Kinderbetreuung im Rahrbachtal anzubieten. Damit möchte die AG auf das Problem fehlender Betreuungsplätze reagieren. Aktuell steht sie in Kontakt mir der KiTs Tagespflege in Siegen.

„In den Orten, in denen die Heimat-Tal AG engagiert (siehe Infokasten) ist, erfahren wir stets ähnliche Szenarien: Nicht nur Wohnraum ist knapp, auch Kindertagespflegeplätze sind es“, schildert Christian Jung, Vorstand der Heimat-Tal AG sowie Ortsvorsteher von Rahrbach und Kruberg, die Lage. Von vielen Eltern habe er gehört, dass Plätze fehlen – vor allem für unter Dreijährige. Nun wolle man reagieren.

„Wir hören von den öffentlichen Trägern und Verwaltungen sowie Verantwortlichen vor Ort, aufgrund von vielen Mehrfachanmeldungen pro Kind könne man nicht einschätzen, wie viele Plätze fehlen. Diese Lücke möchten wir über eine digitale Datensammlung verkleinern“, erklärte Jung.

Der Platzmangel liege nicht zuletzt am großen Zulauf an Arbeitskräften in der Region und an der landesweiten deutlichen Zunahme an Geburten. Den Bedarf an Kinderbetreuung nehme man vor Ort ernst.

Die Heimat-Tal AG stehe in Gesprächen mit privaten und öffentlichen Dienstleistern, unter anderem mit der KiTS Kindertagespflege in Siegen. Wenn das Projekt zustande kommt, sind zunächst Plätze für Kinder unter drei Jahren angedacht.

Wie das Ganze aussehen soll, hängt von der Nachfrage ab. Die AG wäre zumindest in der Lage, Räume zur Verfügung zu stellen. „Kinder gehören behütet“, so Dr. Jung. „Gern daheim, wenn das nicht möglich ist, eben in einer wohligen Infrastruktur, wozu wir hier den Weg bereiten möchten.“ Ziel ist es laut Jung, die Infrastruktur im Rahrbach- und Hundemtal zu erweitern.

Zwar habe die Betreuung nichts mit dem eigentlichen Geschäftszweck der Heimat-Tal AG gemein. „Andererseits ist die Gesellschaft aus bestem Glauben entstanden, Immobilien für die Region zu bieten. Nun haben wir uns das Thema Verbesserung der Kinderbetreuungsinfrastruktur auf die Fahne geschrieben“, betont Jung.

Nicht nur für Bewohner des Rahrbachtals soll die Betreuung zur Verfügung stehen. Auch Berufstätige oder Pendler werden angesprochen. „Andere gründen Betriebskindergärten und Firmen-Kitas, wir sammeln nur Daten und versuchen Brücken zu schlagen. Gerade die Pendler und Berufstätigen haben ja das Betreuungsthema. In Zeiten von pandemiebedingten Ausfällen in der Betreuungslandschaft oder starren Start-/Endzeiten in der Betreuung umso mehr“, erklärt Dr. Christian Jung.

In ein paar Wochen möchte man dann auf die KiTs und die öffentlichen Träger zugehen. Die Nachfrage ist jedenfalls da: In den ersten 36 Stunden sei Bedarf für fünf Kinder angemeldet worden, berichtet Jung.