Gelungene Premiere: Walpurgisnacht im Schrabben Hof

Begeistertes Publikum genoss magische Atmosphäre


Die Bauchtänzerinnen zogen das Publikum in ihren Bann. von Liz Lammers / MuT
Die Bauchtänzerinnen zogen das Publikum in ihren Bann. © Liz Lammers / MuT

Silberg. Etwa 70 Neugierige – überwiegend „Weiber“ mit teils hexenhaften Accessoires – machten sich am Sonntagabend, 30. April, auf den Weg ins beschauliche Silberg, um dort im Kulturgut Schrabben Hof stilvoll die Walpurgisnacht zu begehen.


Skurrile Gestalten – Hexen, Kräuterweiblein, Gesellen in mittelalterlichen Gewändern – empfingen die Gäste mit einem geheimnisvollen Zaubertrank. Mit magischen Klängen geleiteten die Gestalten die erwartungsvolle Schar zu einem großen Feuer, wo sie sich singend im Kreis um die Glut versammelten. Man erfuhr mancherlei über die Hintergründe, die Rituale und den Sinn der Walpurgisnacht. Ein Kräuterweiblein (Liesel Kipp) bot kunstvoll gewickelte Kräuterstäbe an, die ins Feuer gehalten werden sollten und einen betäubenden Duft entfalteten. Altes wird verbrannt, Neues erwacht mit dem Frühling. Die Erzählerin (Petra Griese) verzauberte die Gäste mit ihren Geschichten von Märchengestalten und anderen Zauberwesen wie der Leopardenfrau.

Überall auf dem Gelände gab es kleine und größere Feuer und allmählich vermischte sich die Glut der Feuerstellen mit der der untergehenden Sonne. Über einem der Feuer brodelte im Hexenkessel eine grünliche Suppe. Immer wieder erklangen von Sigrid Baust angeleitete Mantras und Chanten, spirituelle Klänge aus alten Kulturen, die das Publikum durch ihre Wiederholung gefangen nehmen und verzaubern.
Erotisch und ästhetisch
Die Besucher wurden anschließend zum Kräuterhäuschen geleitet, wo sie sich bei köstlichen und „zauberhaften“ Speisen wie Hexen-Hühneraugen, Hänsel-und-Gretel-Fingern, Kräuterdips, zünftigem Brot wie auch an Getränke mit fantasievollen Namen und geheimnisvollem "Zubehör" stärken konnten. Die Gäste genossen den friedlichen Abend, lauschten Trommelklängen und fanden sich auch immer wieder zum Singen am Feuer zusammen, bis in der Dunkelheit Sterne, Kerzen- und Feuerschein Menschen und Häuser in geheimnisvolles Licht tauchten.

Schließlich wurden die Besucher ins Theater geleitet. Dort erwartete sie eine orientalische Tanzgruppe aus Drolshagen unter Leitung von Hanna Nock. Erotisch und ästhetisch zugleich bewegten sich die Akteurinnen schlangenhaft-elegant zu der mitreißenden Musik. Boogie-Klänge, meisterhaft dargeboten von Peter Blomeyer, füllten die Pausen zwischen den Tänzen.
Nostalgisch und gemütlich
Letztendlich kündigte die Erzählerin eine Gute-Nacht-Geschichte an - zur Beruhigung, wie sie betonte – die jedoch so aufregend, erotisch und hinreißend, so spannungsreich und zugleich kunstvoll beschwörend erzählt wurde, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können und die Zuhörer (trotz fortgeschrittener Zeit) bis zum letzten Wort an ihren Lippen hingen und kein bisschen schläfrig wurden. Ein rundum gelungener Abend, den viele Gäste daher auch nicht einfach abrupt beenden wollten, sondern noch eine gute Weile plaudernd bei einem Getränk in dem nostalgisch-gemütlichen Theaterraum des Schrabben Hofes ausklingen ließen… (LP)
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