Erst Rückzug, dann Rücktritt

Karl-Heinz Kaiser zieht Kandidatur für CDU-Kreisvorsitz zurück und legt alle Ämter nieder


  • Kirchhundem, 19.11.2015
  • Von Marius Eckhardt
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Schickt der CDU-Gemeindeverband Kirchhundem nach Kaisers überraschendem Rücktritt noch einen anderen Kandidaten ins Rennen um den Kreisvorsitz? von Symbol Sven Prillwitz
Schickt der CDU-Gemeindeverband Kirchhundem nach Kaisers überraschendem Rücktritt noch einen anderen Kandidaten ins Rennen um den Kreisvorsitz? © Symbol Sven Prillwitz

Was eigentlich eine Formsache sein sollte, wurde zu einer schallenden Ohrfeige: Karl-Heinz Kaiser hat am Donnerstagabend bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbandes zur Überraschung aller Anwesenden erklärt, bei der Wahl des Kreisvorsitzenden am 27. November nicht anzutreten. Darüber hinaus trat der Förster mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern zurück.


Seit seiner Nominierung habe er innerhalb des Verbands einen deutlichen Vertrauensverlust verspürt, sagte Kaiser. Das habe sich sowohl in offenen Gesprächen bemerkbar gemacht als auch hinter seinem Rücken. Das versteckte Misstrauen habe ihn nicht nur an seiner Kandidatur zweifeln lassen, sondern auch an der Bedeutung der christlichen Werte, die der Gemeindeverband eigentlich vertreten sollte. Auf der Fahrt zur Versammlung im Gasthof „Haus Höfer“ in Welschen Ennest habe er dann entschieden, bei der Wahl für die Nachfolge des scheidenden CDU-Kreisvorsitzenden Theo Kruse nicht anzutreten. Und damit nicht genug: Aufgrund des Misstrauens, das seiner Person entgegengebracht worden sei, legte Kaiser außerdem alle Ämter, darunter sein Mandat für den Rat, nieder, die er für die Christdemokraten in Kirchhundem bis dato bekleidete – und zwar mit sofortiger Wirkung. Unmittelbar nach seiner rund vierminütigen Ansprache verließ der Förster den Gasthof und hinterließ überraschte und ratlose Gesichter.
Färber verwundert: „Haben gutes Miteinander"
Darunter auch CDU-Fraktionschef Michael Färber. „Wir pflegen eigentlich ein sehr offenes und gutes Miteinander“, sagte Färber, der sich von Kaisers Entscheidung „sehr betroffen“ zeigte. Zumal er kurz vor der Versammlung noch kurz mit dem Nominierten gesprochen habe. Kaiser habe dabei keinerlei Andeutungen gemacht. Mit Barbara Schäfer schickt der Gemeindeverband eine junge Vertreterin in das Rennen um die Wahl für den stellvertretenden Kreisvorsitz der Christdemokraten. Schäfer setzte sich mit 20:18-Stimmen knapp gegen Karl Josef Cordes durch.
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