Zwei Urgesteine des Luftsports feiern Jubiläum

Uwe Behrendt und Manfred Gante


Uwe Behrendt (links) und Manfred Gante sind siet 50 Jahren über den Wolken unterwegs. von privat
Uwe Behrendt (links) und Manfred Gante sind siet 50 Jahren über den Wolken unterwegs. © privat

Heggen. Flügel sind ihnen zwar noch nicht gewachsen, aber in der Luft fühlen sie sich aber genauso wohl wie am Boden. Die beiden Mitglieder des LSC Attendorn-Finnentrop Uwe Behrendt (64) und Manfred Gante (65) feierten am Osterwochenende ihre 50. Jahr als Pilot gemeinsam mit den Fliegerkollegen des Vereins.


Angefangen hat alles im April 1969. Die beiden begannen zusammen ihre Ausbildung zum Segelflugpiloten beim LSC Attendorn-Finnentrop. Nach einiger Zeit erweiterten sie ebenfalls zusammen ihre Fluglizenzen zum privaten Motorflug und Segelflugzeugschlepp. Bis heute sind die beiden Sportpiloten Freunde und können den Fliegerfreunden am Lagerfeuer von so manchen Erlebnissen berichten.
Uwe Behrendt, beruflich und privat ganz der Lehrer
Nachdem Uwe bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Segelfliegen begonnen hatte, traf er schon früh den Entschluss, dieses auch anderen Flugbegeisterten beizubringen. Er machte 1976 seine Prüfung zum Fluglehrer und begleitete dieses Amt volle 40 Jahre beim LSC ehrenamtlich, solange wie bis heute kein zweiter. Die heute sechs aktiven Fluglehrer waren alle einmal Flugschüler von ihm. Auch nach Erhalt seiner Motorfluglizenz 2001 wollte Uwe diese nicht nur für sein persönliches Vergnügen nutzen und erwarb zusätzlich die Schlepplizenz für Segelflugzeuge.
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Er konnte nun nicht nur den neuen Schülern das Segelfliegen beibringen, sondern diese auch mit dem Motorflugzeug in die Luft ziehen. So stellte er uneigennützig seine Dienste für viele Jahrzehnte dem Verein zur Verfügung, in denen er rund 4000 Schulungsflüge und jede Menge Flugzeugschlepps absolvierte. Auch beruflich war Uwe daran gelegen, anderen etwas beizubringen. So war er Lehrer für die Fächer Mathematik, Physik und Informatik am Berufskolleg bis zum Jahr 2018, als er in den Ruhestand ging.
Nachfolger Sohn Carsten
2014 rückte sein Sohn Carsten als neuer Fluglehrer im Verein nach, so dass Uwe diese Tätigkeit 2016 einstellte. Als Schlepppilot steht er jedoch bis heute den Segelfliegern zur Verfügung. Seine sportlichen Leistungen im Segelflug sind ebenfalls jede Anerkennung wert. Eine Strecke von 1000 Kilometer im Segelflugzeug erreichen auch heute mit modernster Technik nur sehr ambitionierte Sportler. Uwe knackte diese Marke das erste Mal im Alter von 46 Jahren in Spanien. Bereits vorher und auch lange Zeit danach legte er immer wieder starke Leistungen an den Tag.
Manfred Gante, Pilotenfamilie über mehrere Generationen
Auch Manfred war gerade mal 15 Jahre alt, als er die Fliegerei mit dem Segelflugzeug begann. Dies muss ihm damals schon im Blut gelegen haben, da bereits seine Vorfahren von Anfang an in der Geschichte des Vereins Erwähnung finden. Sein Großonkel Josef Gante war einer der Mitbegründer des Vereins im Jahre 1932. Seit dieser Zeit gab es kein Jahr ohne ein Familienmitglied der Gantes beim LSC. Manfreds Onkel Heinz Gante war in den 60er Jahren ein begeisterter Segelflieger, ebenso wie sein Vater Walter Gante. Beide waren nach dem zweiten Weltkrieg führend beim Wiederaufbau des Vereins beteiligt.
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Genau wie sein Kumpel Uwe erweiterte Manfred sein fliegerisches Spektrum zum privaten Motorflug, ebenfalls mit Schleppberechtigung. Ehrenamtlich bringt er so nun seit 18 Jahren die Segelflieger des LSC in die Luft. Er hat mit seiner weitreichenden Erfahrung schon so manch einen Fliegerkollegen an die richtige Stelle im Umkreis des Flugplatzes Heggen gezogen, wo die vorhandene Thermik für Auftrieb mit guten Flughöhen gesorgt hat. Seit einigen Jahren widmet sich Manfred Gante, unter Fliegerfreunden Manni genannt, überwiegend dem Motorflug. Auch sein Sohn Maik Gante, setzt die Familientradition des Fliegens fort. Er ist ebenfalls Segelflieger und Motorflieger mit Schleppberechtigung.
Gemeinsam viel erlebt
Nicht nur am heimischen Flugplatz in Heggen haben die beiden Hobbypiloten viel erlebt. Ob Turniere, Ausflüge oder gar gemeinsame Urlaube. Auch in ihrer Freizeit außerhalb der Wochenenden verbrachten sie viel Zeit miteinander. Manfred begleitete Uwe regelmäßig bei Wettbewerben zur Unterstützung. So holte er ihn, wenn nötig, mit dem Segelfluganhänger an allen möglichen Orten wieder ab, wenn das Wetter mal nicht mitspielte und Uwe ungeplant auf einem Feld landen musste. Häufig sind sie in Frankreich mit dem Segelflugzeug unterwegs gewesen. Hier stand meist der Urlaub im Vordergrund, das Fliegen war nur der Anlass.
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Ein Highlight ihrer gemeinsamen Unternehmungen war in jedem Fall der Besuch des größten Fliegertreffens der Welt in Oshkosh, Wisconsin USA im Jahre 2012. Dass ein Hobby verbinden kann, ist ja allgemein bekannt. Eine 50 Jahre lange Freundschaft, die über das Hobby hinausgeht, ist jedoch schon etwas Besonderes und bislang sieht es so aus, als würde diese schöne Zeit für die Beiden lange noch nicht enden.
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