Zahlreiche Teilnehmer bei Solidaritätskundgebung an Finnentroper Moschee

Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts


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Bürgermeister Dietmar Heß, SPD-MdB Nezahat Baradari, Landrat Frank Beckehoff, Ramazan Olmaz, Imam Mustafa Aydin, Pfarrer Jochen Andreas, Ibrahim Yazici und Gertrud Säck (v.l.). von Nicole Voss
Bürgermeister Dietmar Heß, SPD-MdB Nezahat Baradari, Landrat Frank Beckehoff, Ramazan Olmaz, Imam Mustafa Aydin, Pfarrer Jochen Andreas, Ibrahim Yazici und Gertrud Säck (v.l.). © Nicole Voss

Finnentrop. Die Schäden an den Fenstern und der Fassade sind noch nicht beseitigt und der Schrecken sitzt noch tief nach dem Angriff mit Steinen auf die Moschee in der Nacht zum 11. Januar (LokalPlus berichtete). Ihr Mitgefühl und ihre Solidarität brachten am Freitag, 24. Januar, viele Menschen mit ihrer Teilnahme an einer Kundgebung zum Ausdruck.


Mehrfach lobten die Redner die helfende Hand von Bürgermeister Dietmar Heß. Die optischen Eindrücke der Solidarität wurden durch motivierende Worte der Redner verstärkt. Mohammed Elmas, Vorstandsmitglied des Moscheevereins, sagte: "Es waren nur ein paar Steine. Sie verursachten nicht erwähnenswerte Schäden, aber es traf gleichzeitig unsere Seele. Es wirft Fragezeichen auf.“
Die primitivste Art der Einschüchterung
Nicht wer, sondern vielmehr warum, sei die Frage. Es sei die primitivste Art der Einschüchterung. Mit Blick auf die vielen Menschen vor Ort sagte Elmas, dass dieses Bild eine klare Botschaft der Solidarität zeige. „Ihr habt uns nicht einschüchtern können, wir halten zusammen. Die bösen Geister zeigen sich heute im neuen Gewand. Es sind nicht dieselben Täter, aber es ist dasselbe Böse“, zitierte Mohammed Elmas Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
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Zahlreiche Teilnehmer bei Solidaritätskundgebung an Finnentroper Moschee
Ramazan Olmaz, Vorsitzender des Moscheevereins betonte: „Diese Veranstaltung ist ein starkes Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts.“ Olmaz betonte weiter, dass die islamische Gemeinschaft in Finnentrop seit zweieinhalb Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei. Die Moschee sei nicht nur ein Gebäude von und für Muslime, sondern ein Ort der Begegnung und des friedlichen Zusammenlebens aller Bürger. „Wir werden nicht zulassen, dass eine kleine Gruppe den gesellschaftlichen Frieden stört“, mahnte Ramazan Olmaz.
Keine spontane Tat
Bürgermeister Dietmar Heß sagte, dass das Videomaterial zeige, dass es sich nicht um eine spontane Tat, sondern um einen vorbereiteten Angriff gehandelt habe. Das Gemeindeoberhaupt versicherte, dass die Einwohner hinter den muslimischen Mitbürgern stünden. Der Moscheeverein versuche sich vielfältig in das Leben der Gemeinde einzubringen. „Ich konnte mir bis zu dieser Nacht nicht vorstellen, dass so etwas in Finnentrop geschehen könne“, so Bürgermeister Heß.  
Vorbildliche Reaktion
Auch Landrat Frank Beckehoff motivierte mit den Worten: „Die Menschen im Kreis Olpe verurteilen die Tat und distanzieren sich davon." Rein formell sei es eine Sachbeschädigung, so der Landrat, der betonte, dass es ein Gotteshaus, ein Ort des Gebets und des Miteinanders sei. Der Moscheeverein und Bürgermeister Heß hätten vorbildlich reagiert. Jeder könne ein Zeichen setzen, seine Solidarität zu bekunden.
Zusammenstehen
Nezahat Baradari, SPD-MdB, machte deutlich, dass alle zusammenstehen und sich nicht teilen lassen. Laut des Grundgesetzes habe jeder das Recht auf Religionsfreiheit. „Wir als deutscher Staat stehen neben Ihnen. Lassen Sie uns das zum Anlass nehmen, dass Sie als Moscheeverein dem Grundgesetz treu sind und dass wir so getreu dem Grundgesetz zu schützen wissen.“
Übergriffe auf Moscheen häufen sich
Ibrahim Yazici hob hervor, dass sich Angriffe auf Moscheen und Muslime häufen und Solidaritätsbekundungen selten seien. In Finnentrop sei das anders. Die Moscheegemeinde sei ein Teil von Finnentrop. Yazici betonte, dass verstärkter Dialog und Einschreiten ein Zeichen gegen die Ausgrenzung setze.

Pfarrer Jochen Andreas brachte auch im Namen von Pfarrer Kinold seine Betroffenheit zum Ausdruck und betonte, dass es nicht Gottes Wille sei, mit Steinen etwas zu erstören, sondern etwas aufzubauen. Gertrud Säck, riet Grenzen zu überwinden und zusammenzufinden.
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