Windkraftanlagen sind alternativlos

Heß: Kommunen zur Ausweisung von Vorrangflächen verpflichtet


  • Finnentrop, 11.05.2015
  • Von Sven Prillwitz
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Die Gemeinde Finnentrop hat drei Konzentrationszonen für die Errichtung von Windkraftanlagen ausgewiesen. In Serkenrode und Ostentrop seien die Planungen bereits weit vorangeschritten, sagte Dietmar Heß am Montagabend bei der Einwohnerversammlung in der Schützenhalle Serkenrode. Vereinzelter Kritik an den Plänen hielt der Bürgermeister gesetzliche Vorgaben entgegen.


Seit 1996 seien Kommunen dazu verpflichtet, einen Flächennutzungsplan mit Vorrangflächen auszuweisen. „Nur indem wir solche Flächen vorgeben, können wir überhaupt Bauverbote für andere Bereiche aussprechen und mitbestimmen“, sagte Heß. Die Gemeinde habe sich bei der Bezirksregierung Arnsberg dafür eingesetzt, in maximal drei Zonen je acht Windräder mit einer Höhe von 200 Metern aufstellen zu lassen. Die Behörde allerdings will Heß zufolge „drei plus zwei“ Flächen ausweisen lassen und habe bislang nicht für Klarheit in dieser Angelegenheit gesorgt. Die Gemeinde suche nach Lösungen, die „alle Beteiligten als fair und gerecht“ empfinden könnten. Über Flächenpachtmodelle sollen Eigentümer, deren Grundtücke innerhalb der Konzentrationszonen liegen, finanziell anteilig an den Erlösen aus der Windkraft profitieren. Die Kommune möchte in allen Zonen nicht nur Teil der zu bildenden Projektgemeinschaften sein, sondern jeweils auch das Sagen haben. „Nur so bleiben das Planungsrecht und der zivilrechtliche Zugriff in unserer Hand“, erklärte Heß.
Investoren für Areale in Serkenrode und Ostentrop
In Serkenrode und Ostentrop fänden sich zwei geeignete Areale, für die mit der Stawag AG bzw. Enervie zwei Investoren bereitstehen. Beide hätten notwendige Planungen und Prüfungen für die Errichtung einer Windkraftanlage bereits auf eigene Kosten vorgenommen. „Die Gespräche mit beiden sind schon sehr weit vorangekommen“, sagte Heß.
Ihm zufolge gibt es außerdem Überlegungen, die „nicht perfekte“ Windkraftanlage in Schöndelt zu „repowern“, das heißt abzubauen und an einem anderen Standort neu zu errichten – allerdings mit modernen Windrädern. Die Gespräche mit dem Investor habe die Gemeinde aufgenommen.
Kritik an Risiken für Gesundheit, Umwelt und Einseitigkeit
Eine Handvoll Zuhörer übte Kritik an Windkraftanlagen, unter anderem mit Blick auf Risiken für Gesundheit (durch Lärm) und Umwelt (Brandgefahr). Heß verwies auf gültige Sicherheitsstandards, die bei den Planungen berücksichtigt würden. Den Vorwurf, dass einzig Windenergie als regenerative Energie infrage komme, konterte Heß mit dem Verweis auf drei Laufwasserkraftwerke und ein Pumpspeicherwerk auf Gemeindegebiet.
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