Selbstversuch: Im Segelflugzeug des LSC Attendorn-Finnentrop unterwegs
In schwindelerregender Höhe
- Finnentrop, 21.10.2017
- Von Nils Dinkel
Heggen. Eigentlich sollte es nur ein Gespräch werden. Über das Segelfliegen im Allgemeinen und den LSC Attendorn-Finnentrop im Speziellen. Doch plötzlich sitze ich selbst völlig unvorbereitet in einem Segelflieger, der auf dem Flugplatz in Heggen in die Luft gezogen wird. Spontan geht es für mich in eine schwindelerregende Höhe – mit faszinierenden und spannenden Ausblicken auf den Kreis Olpe.
Fasziniert schaue ich immer wieder aus dem Fenster. Immer wieder fragt Carsten, ob mit mir alles in Ordnung ist. Er hat wohl Angst, dass mir übel wird, dass ich zur Kotztüte greifen muss. Sorgen, die er sich umsonst macht. Ich staune immer noch, als wir auf Höhe der Wolken ankommen.
Mir werden Steuereinheit und Pedale erklärt oder auch wie per Hebel manuell die Flugklappen ausgefahren werden. Für den Notfall sagt mir Carsten, wie ich die Kabine schließen und öffnen kann. Ganz wichtig: Der Fallschirm ist mit der Maschine gekoppelt und öffnet im Notfall beim Verlassen des Segelfliegers von allein.
Atemberaubend! Es drückt mich total in den Sitz. Adrenalin pur. Eine Achterbahn ist harmlos dagegen. Es herrschen enorme Fliehkräfte bei Geschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. Ich bin vom Flug angetan. Carsten fragt, was wir die übrigen 200 Meter, bevor wir zurück Richtung Landebahn in Heggen müssen, machen sollen.
Dabei stelle ich fest, dass jede noch so kleine Bewegung, egal ob mit den Füßen oder per Hand, gravierende Auswirkungen auf den Flug hat. Egal, wie sachte ich es probiere, so ganz will es nicht funktionieren. Carsten greift immer wieder ein. Das richtige Feingefühl bekomme ich gerade nicht wirklich hin. Kurz darauf übernimmt Carsten das Steuern wieder alleine: Wir müssen nämlich leider schon landen.
Mein Fazit: Eindrucksvolle, actionreiche 30 Minuten, die sich dann doch länger angefühlt haben.