Pepper sucht dringend ein Zuhause - aber ohne Mann

Rumänischer Straßenhund hat ein Problem


  • Finnentrop, 04.07.2019
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Pepper ist ein fröhlicher Bursche - so lange kein Mann in der Nähe ist. von privat
Pepper ist ein fröhlicher Bursche - so lange kein Mann in der Nähe ist. © privat

Fretter. Ein Hilferuf erreicht LokalPlus von Nadine Berndt aus Fretter. Die junge Frau engagiert sich ehrenamtlich für den Verein „Specialdogs“. Der Verein vermittelt rumänische Straßenhunde in gute Hunde im In- und Ausland. Gleichzeitig hilft der Verein private rumänische Tierschützer zu unterstützen, die mit selbiger Leidenschaft wie die deutschen Helfer hinter ihrer Arbeit stehen. So gibt es Futterspenden und auch bei der medizinischen Versorgung hilft der Verein. Immer wieder werden auch Pflegestellen oder Menschen gesucht, die einen dieser Vierbeiner bei sich für immer aufnehmen wollen.


„Letzten Samstag noch waren wir so voller Zuversicht und Freude, denn unser 11-jähriger Pepper hatte endlich die Chance auf eine Pflegestelle nach Deutschland zu kommen“, erzählt Nadine Berndt. „Nach einem Leben im Shelter, ohne jemals Liebe erfahren zu haben, von anderen Hunden zusammengebissen sollte das jetzt Peppers Neustart werden. Seine große Chance.“
Bitte ohne Mann
Doch es kam anderes, als gedacht. In seiner Pflegestelle in Plettenberg gibt es einen Mann im Haushalt. „Pepper hat der Familie klar zu verstehen gegeben, dass er auf den Mann ganz gut verzichten kann. Und das tut er mit einer solchen Vehemenz, dass wir nicht daran glauben, dass Pepper sich noch zu einer Männerfreundschaft durchringen kann“, so Berndt. 

Enttäuschung auf beiden Seiten. Nadine Berndt: „Man möchte Pepper gerne nehmen und schütteln und sagen, das hier ist deine Chance! Ergreife sie und wirf sie nicht weg.“ Doch die Ablehnung von Männern ist wohl in Peppers Geschichte zu suchen.
Ein Herz für Frauen
„Aber wer jetzt denkt, Pepper sei ein aggressiver, böser, schwieriger Hund, dem können wir ganz klar sagen: Das ist er nicht. Pepper benötigt nur einfach ganz bestimmte Lebensumstände, um zurecht zu kommen und nicht das Gefühl zu haben, sich verteidigen zu müssen“, erzählt Bernd.

Das bedeutet, Pepper braucht einen reinen Frauenhaushalt, ohne kleine Kinder und ohne Katzen, ohne andere Rüden und am allerbesten als Einzelhund. „Pepper ist mit den Frauen in seiner Pflegefamilie ein Schatz. Er ist verschmust, geht gut an der Leine, kann stundenweise alleine bleiben. Er ist noch fit, kein gebrechlicher alter Opi.“
Bernd hofft, eine Familie zu finden
Doch es ist natürlich schwierig, genau diese passende Familie innerhalb kürzester Zeit nun zu finden. „Peppers Pflegefamilie ist traurig, Pepper nicht behalten zu können, aber die Wohn- und Lebenssituation macht es einfach unmöglich, Peppers Antipathie gegenüber Männern zu händeln“, ist auch Nadine Berndt enttäuscht. „Aber wir hoffen, trotzdem das passende Zuhause für ihn zu finden. Er hat schon so viel geschafft, da geben wir nicht so kurz vor dem Ziel auf.“

Wer mehr über Pepper wissen will oder ihm sogar ein neues Heim geben kann, findet weitere Informationen und Ansprechpartner auf der Internetseite:
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