Jäger schießen gegen Gesetz

Jährliche Sitzung mit Trophäenschau


  • Finnentrop, 13.03.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
    Profilfoto Barbara Sander-Graetz

    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Das neue Landesjagdgesetz und seine Auswirkungen für die Jägerschaft gehen Hegeringsleiter Gundolf Graf von Plettenberg und den Mitgliedern im Hegering Serkenrode gehörig gegen den Strich. Das brachte die Jägerschaft bei der jährlichen Sitzung mit Trophäenschau auch deutlich zum Ausdruck.


Was genau das neue ökologische Jagdgesetz umfasst, machte Hegeringsleiter Gundolf Graf von Plettenberg deutlich, in dem er das gesamte Gesetz vortrug und erläuterte. Geduld war daher bei den Jägern gefragt, denn die Neuregelungen sind umfangreich und beinhalten viele neue Verbote für die Jäger. „Wir sammeln daher Unterschriften, damit das Jagdgesetzt neu verhandelt wird. Unser Ziel sind derzeit 65.000 Unterschriften“, appellierte von Plettenberg an die Jäger, sich am Protest zu beteiligen.
Auch eine „Pflichttrophäenjagd“ soll es nach dem Willen der Landesregierung nicht mehr geben. „Daher finde ich es in diesem Jahr besonders toll, dass sie hier und heute trotzdem eine Trophäenschau abhalten“, freute sich Peter Schauerte von der Kreisjägerschaft. Er konnte auch berichten, dass eine neue „rollende Waldschule“ entsteht. „Dafür haben wir rund 40.000 Euro investiert, die zum großen Teil aus Spenden finanziert wird. Wir haben dann insgesamt zwei Anhänger mit der rollenden Waldschule, die überall im Kreis für die Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden kann.“
Zahlreiche Ehrungen
Anschließend zeichnete Peter Schauerte langjährige Jäger für ihre Mitgliedschaft im Landesjagdverband aus. 25 Jahre dabei sind: Reiner-Matthias Gutmann (Ostentrop), Achim Hillebrand (Schönholthausen), Sebastian und Daniel Hölscher (Serkenrode), Arnold Korte und Reinhard Schulte (Fretter). 40 Jahre Mitglied im LJV sind: Dr. Ernst Brill (Finnentrop), Helmut Drexelius (Heggen), Giesbert Florath (Bamenohl) und Gerhard Richter (Finnentrop).
Auf 50 Jahre schaut Walter Sprenger aus Heggen, auf 65 Jahre schauen Hunold Graf von Plettenberg (Lenhausen) und Franz Wiese (Heggen), sowie 70 Jahre Mitgliedschaft kann Walter Hachen vorweisen. Bei der Trophäenschau, die in diesem Jahr in Vertretung für Willi Vetter vom Ehrenvorsitzenden des Hegerings, Ferdi Müller durchgeführt wurde, wurden insgesamt neun Jäger wurden mit Gold, Silber und Bronze auszeichnen.
Vorstandswahlen
Mit der Goldmedaille wurde in diesem Jahr als einziger Daniel Hölscher (Gehörngewicht 302 Gramm), ausgezeichnet. Silber ging an Uli Drexelius (Gehörngewicht 276 Gramm), Björn Rhode (Gehörngewicht 281 Gramm) und Siegfried Rhode (Gehörngewicht 298 Gramm). Über die Auszeichnung in Bronze freuten sich Karl Schade (Gehörngewicht 257 Gramm), Max Humberg (Gehörngewicht 261 Gramm), Reinhold Habbel (Gehörngewicht 268 Gramm), Jan Kirchhoff (Gehörngewicht 270 Gramm und Alfred Freiburg (Gehörngewicht 275 Gramm). Die Keilermedaille ging an Jonas Schäfers. Außerdem wurde die Hegermedaille an das Revier Hölscher verliehen. Hier wurden 24 Stück Raubwild erlegt.
Bei den Vorstandswahlen wurde Hegeringsleiter Gundolf Graf von Plettenberg für eine weitere Amtsperiode, seine fünfte, gewählt. Schriftführer Bernd Schulte aus Bamenohl hingegen stellte sich nach 16 Jahren im Vorstand nicht zur Wiederwahl. Sein Amt übernimmt Kathrin Ahlers. In ihren Ämtern bestätigt als Beisitzer wurden Hubert Vetter und Gerhard Siewer.
Jäger ziehen Schwalbe auf
Zum Abschluss folgte der launige Bericht des Greifvogelbeauftragten Alfons Habbel. Er berichtete von einen teils kuriosen Einsätzen auch über die Reviergrenzen hinaus, zu denen schließlich auch die Aufzucht einer Schwalbe gehörte. Welche Abenteuer das beinhaltete, schilderte sein Helfer Kevin Kremer sehr anschaulich und sorgte somit für den unterhaltsamen Teil des Abends.
Der Hegering Serkenrode umfasst das Gebiet des ehemaligen Amtes Serkenrode, welches 1969 im Zuge der Neugliederung des Kreises Olpe in der heutigen Gemeinde Finnentrop aufgegangen ist. Einige Flächen aus dem Gebiet der Stadt Lennestadt gehören ebenfalls zum Hegering, da Oedingen früher zum Amt Serkenrode gehörte. Die bejagbare Fläche im Hegering beträgt 10.493,36 ha verteilt auf 44 Jagdreviere, davon 25 Eigenjagdbezirke. Jagdbare Wildarten: Damwild, Rotwild als Wechselwild, Schwarzwild, Rehwild, Fuchs, Hase, Kanin, Enten, Schnepfe, Taube, Rabenvögel. Hegeringleiter ist Gundolf Graf von Plettenberg, sein Stellvertreter Georg Brüser.
Artikel teilen: