Großer Festtag in der St. Antonius Gemeinde Heggen

125-jähriges Bestehen und Kirchweih


Besonders beeindruckend war die lange Einzugsprozession. von privat
Besonders beeindruckend war die lange Einzugsprozession. © privat

Heggen. Am frühen Sonntagmorgen kündigten die Glocken der St. Antonius Gemeinde Heggen einen großen Festtag an. Sie riefen die Gläubigen zum Festhochamt, denn die Pfarrgemeinde wollte am diesen Tag die äußere Feier des 125-jährigen Bestehens als Pfarrei und die Kirchweih begehen.


Zahlreiche Menschen aus der Gemeinde, den Dorfvereinen, der Politik und dem Pastoralverbund Bigge-Lenne-Fretter-Tal waren der Einladung gefolgt. Dem leitenden Pfarrer des Pastoralverbundes Raimund Kinold standen bei der Messe drei Heggener Gemeindekinder zur Seite: Prälat Günter Berghaus (ehemals Domprobst  und Caritasdirektor der Diözese Essen), Pfarrer Dr. Antonius Hamers (Leiter des katholischen Büros in Düsseldorf und somit Vertreter der katholischen NRW-Bischöfe bei der Landesregierung) und Pater Christoph Hammer SAC (Leiter des Forums Vinzenz Pallotti, Begegnungs- und Bildungsstätte der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar). Ebenso war die gebürtige Heggenerin Sr. Simone Hachen SAC der Einladung gefolgt.
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Großer Festtag in der St. Antonius Gemeinde Heggen
Die lange Einzugsprozession, bestehend aus den Ministranten mit Fahnen und Weihrauch sowie die Fahnenabordnungen der Vereine aus Heggen und Hülschotten und die mitfeiernden Priester, konnte sich durchaus mit einem Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn messen lassen. Musikalisch wurde der Festgottesdienst von beiden Chören des Ortes unterstützt, vom Kirchenchor und vom MGV Sängerbund Heggen.
Mutterpfarrei in Attendorn
Pfarrer Raimund Kinold ließ in der Predigt das jahrhundertealte Glaubens- und Kirchenleben in Heggen Revue passieren. Denn nicht nur die 125 Jahre Pfarrei gehören dazu, sondern auch die Jahrhunderte davor, als die Kapellengemeinde noch zur Mutterpfarrei St. Johannes Baptist Attendorn gehörte. Er erinnerte daran, dass sich erst seit 1858 das pastorale Leben entscheidend veränderte, als die Heggener Kapelle einen eigenen Schulvikar bekam.

Ab da konnte an den meisten Tagen auch die hl. Messe gefeiert werden. Später war auch eine Sonntagsmesse für kranke und alte Menschen erlaubt, alle anderen mussten weiter für die Eucharistiefeier nach Attendorn pilgern.
Harter Kampf
Es war ein harter Kampf, bis dann 1893 die Pfarrei auf eigenen Beinen stand. Heute gibt es in Heggen eine Sonntagsmesse, wie vor 160 Jahren. Pfarrre Kinold dankte hierbei vielen ehrenamtlichen Mitgliedern der Gemeinde und den Verbänden, die das Glaubensleben in Heggen heute erhalten und weiter tragen.

Zum Abschluss der Messe bedankte sich Pfarrgemeinderatsvorsitzender Andre Sondermann im Namen von PGR und KV bei allen, die bei der festlichen Messe und bei den Vorbereitungen zum Pfarrfest mitgewirkt haben.
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Großer Festtag in der St. Antonius Gemeinde Heggen
Bürgermeister Dietmar Heß überbrachte die Grüße und Glückwünsche der politischen Gemeinde Finnentrop. Auch er, als gebürtiger Heggener bestens mit der Geschichte bekannt, resümierte noch mal die errungene Selbständigkeit vor 125 Jahren. „Die Heggener mussten eine Art Ablöseprämie an die Mutterpfarrei Attendorn bezahlen. Die so genannte Stolgebür. Diese war fällig, wenn der Priester bei der Ausübung seines Dienstes eine Stola trug. Der Betrag setzte sich aus den Gebühren für Taufen, Beerdigungen und Trauungen der letzten zehn Jahre zusammen. Der Betrag wurde auf 25 Jahre hochgerechnet und musste Richtung Attendorn abgeführt werden.“

Heß dankte anschließend der Pfarrei für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und lobte das rege kirchliche Leben in Heggen, an dem die katholischen Verbände vor Ort einen großen Anteil hätten. 
Pfarrfest
Rund um die Kirche wurde anschließend ein großes Pfarrfest gefeiert. Der Kirchplatz war rappelvoll und das Festgelände zog sich bis zum Pfarrheim und Pastorat. Dort gab es Angebote von den Jungkolping-Gruppenleitern für die Kinder. Eine Hüpfburg, Rollbahn sowie Kinderschminken hatten regen Zulauf.

An den Klängen des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr erfreuten sich die Besucher. Diese konnten sich auch in ein ausgelegtes Jubiläumsbuch, mit Grüßen und Wünschen zum Fest, eintragen. Ein Highlight des Tages war der Auftritt von Fräulein Bömmelberg alias Wolfgang Mette. Sie kam als Pfarrhaushälterin und war die Schwester von Cilly Alperscheidt. Als Pfarrhaushälterin hatte sie einen einzigartigen Blick auf die Kirchengemeinde und konnte so einige 'Dönekes' über die letzten Jahrzehnte der Pfarrei und des Dorfes erzählen.

Gegen Abend klang das Fest allmählich aus, und da es so schön war, hatten die letzten Gäste den Wunsch, diesen Festtag „auszuläuten“. Und so klangen gegen 20.30 Uhr noch mal alle Glocken der St. Antonius Kirche über das Dorf Heggen.
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