Finnentroper Reparatur-Café feiert zweijähriges Bestehen

Reparieren statt Wegwerfen


Uwe Steinberg (links) ist Spezialist für Nähmaschinen und erläutert Klaus Gemballa den vorliegenden Schaden. von privat
Uwe Steinberg (links) ist Spezialist für Nähmaschinen und erläutert Klaus Gemballa den vorliegenden Schaden. © privat

Finnentrop/Bamenohl. Heutzutage findet man nur schwer jemanden, der Gebrauchsgegenstände repariert. Wenn man tatsächlich jemanden findet, dann ist die Reparatur oft unverhältnismäßig teuer. Kein Wunder, dass viele, oft lieb gewonnene Dinge, viel zu früh auf dem Müll landen. Im Reparatur-Café Finnentrop versucht man gegenzusteuern - ganz im Sinne von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Schonung von Ressourcen.


Seit genau zwei Jahren trifft sich in der Regel jeden ersten Freitag im Monat im Begegnungszentrum Bamenohl eine Truppe ehrenamtlicher Reparateure- zur Zeit sind es acht Personen -, die handwerklich geschickt sind und Spaß daran haben, Dinge wieder zum Leben zu erwecken.

Die meisten sind Rundumtalente, die jede Herausforderung annehmen. Dennoch gibt es inzwischen auch Spezialisierungen, so dass etwa Computer und Nähmaschinen auf den Tischen bestimmter Personen landen. Auch das Schleifen von Messern und Scheren gehört in die Hände von Fachleuten.

Reparaturen sind kostenlos

„Alle Reparaturtätigkeiten sind kostenlos. Das Team freut sich aber natürlich über Spenden,“ erläutert Klaus Gemballa, der das Reparatur-Café leitet und für die Organisation zuständig ist, denn auch im Reparatur-Café sind ein paar Formalitäten zu beachten. Über ihn läuft der Kontakt zwischen Kunde und Reparateur.

Axel Simon (links) und Roland Jentzsch bei der Reparatur einer Küchenmaschine. von privat
Axel Simon (links) und Roland Jentzsch bei der Reparatur einer Küchenmaschine. © privat

„Eigentlich sollten Kunde und Reparateur zusammen reparieren, nach dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe,“ so Brigitte Kümhof von der Gemeinde Finnentrop, die das Reparatur-Café im Rahmen der Lokalen Agenda begleitet. „Corona hat es erforderlich gemacht, dass wir Kunden und Reparateure räumlich getrennt halten.“

Für beide Seiten ist das jedoch kein Problem. Die Kunden können es sich im Bistrobereich bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen. Dort werden sie von Irmgard Schön und ihren Kolleginnen vom „Service-Team“ bewirtet. „Eine runde Sache“, so die einhellige Meinung aller Beteiligten.

Marija Schack (links) und Irmgard Schön umsorgen die Gäste und Reparateure. von privat
Marija Schack (links) und Irmgard Schön umsorgen die Gäste und Reparateure. © privat

Insbesondere weitere Reparateure können gerne zum Team hinzustoßen. Wer Spaß am Reparieren hat und sich ehrenamtlich engagieren möchte, sollte nicht zögern, vorbeizuschauen. Da sehr viele defekte Elektrogeräte ins Reparatur-Café gebracht werden, sind Kenntnisse in diesem Bereich von Vorteil.

Versuch lohnt sich allemal

Aber auch den Kunden sei gesagt: Ein Reparaturversuch lohnt sich allemal. Im günstigsten Fall kann das Gerät sofort wieder zum Laufen gebracht werden. In manchen Fällen werden Ersatzteile benötigt, die der Kunde bis zum nächsten Termin besorgen muss. Ist das Gerät nicht mehr zu reparieren, bleibt das gute Gefühl, eine Reparatur zumindest probiert zu haben.

Am Freitag, 4. Februar, ist das Reparatur-Café wieder von 15 bis 17.30 Uhr im Begegnungszentrum Bamenohl, Bamenohler Str. 59, geöffnet – unter Beachtung der dann geltenden Corona-Regeln. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Informationen erteilen Klaus Gemballa (Tel.: 0 27 24/2 74) und Brigitte Kümhof (Rathaus, Tel.: 0 27 21/51 21 54).

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