Caritas-AufWind Finnentrop berät bei Führerscheinverlust

Vorbereitungskurs auf die MPU


Kursleiter Nils Lüke klärt die Teilnehmer bei der Schulung auf. von privat
Kursleiter Nils Lüke klärt die Teilnehmer bei der Schulung auf. © privat

Finnentrop. Wer im Straßenverkehr mit Alkohol oder Drogen auffällig wird, muss unter Umständen mit dem Entzug der Fahrerlaubnis und einer medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) rechnen. Die Suchtberatung von Caritas-AufWind in Finnentrop bietet Betroffenen Rat und Unterstützung in Fragen rund um den Führerscheinentzug.


Im Jahr 2015 wurden laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) über 90.000 Untersuchungen durchgeführt. Rund drei Viertel der Untersuchungsanlässe bezogen sich auf Alkohol- (49 Prozent) sowie auf Drogen-und-Medikamente-Fragestellungen (23 Prozent).

„Der Entzug der Fahrerlaubnis kann neben einer Sperrfrist und einer Geldstrafe eben auch eine MPU nach sich ziehen. Dessen sind sich viele Autofahrer aber gar nicht bewusst“, erläutert Nils Lüke, Sozialarbeiter bei Caritas-AufWind. Er empfiehlt den Betroffenen deshalb, sich möglichst schnell nach dem Verlust der Fahrerlaubnis Rat zu holen. „Wir bieten ein Informationsgespräch, in dem offene Fragen geklärt werden können, und einen Vorbereitungskurs auf die MPU an“, so Lüke weiter.
Vorbereitung auf Gespräch mit Psychologen
Grundsätzlich sei es so, dass Verkehrsteilnehmer bei einer Trunkenheitsfahrt mit über 1,6 Promille Alkohol und Fahrer, bei denen Rückstände von Drogen festgestellt werden, zur MPU geladen werden. Aufgrund dieser Auffälligkeiten habe die Straßenverkehrsbehörde „Zweifel an der Fahreignung der Betroffenen“ und möchte diese anhand der MPU ausräumen lassen, erklärt die Caritas. Statistisch gesehen gebe es einen hohen Anteil von Verkehrsteilnehmern, welcher innerhalb weniger Jahre erneut auffällig wird. Aus diesem Grund werde jeder Einzelfall mittels der MPU untersucht.

Im Rahmen der MPU werden die Betroffenen von einem Mediziner untersucht, müssen einen Reaktionstest absolvieren und führen ein Gespräch mit einem Psychologen. „Gerade das Gespräch mit dem Psychologen bereitet den Teilnehmern Bauchschmerzen und Kopfzerbrechen“, weiß Nils Lüke. „In den Vorgesprächen stelle ich häufig fest, dass Internetforen oder auch Statistiken über negative Untersuchungen die Betroffenen verunsichern“, erläutert er.
Neun Gruppenabende und zwei Einzelgespräche
Die BAST berichtet, dass 2015 bundesweit ca. ein Drittel der Untersuchungen in den Fällen Alkohol/Drogen und Medikamente negativ für die Betroffenen ausgefallen ist. Häufig seien Unwissenheit und fehlende formale Grundlagen, aber auch die mangelnde Auseinandersetzung mit der Konsumvergangenheit die Gründe für ein negatives Gutachten, erklärt Nils Lüke und verweist auf die Schulung „Zurück zum Führerschein“ von Caritas-AufWind.

Die Schulung bereitet die Teilnehmer an neun Gruppenabenden sowie in zwei Einzelgesprächen auf die MPU vor. Unterschiedliche Aspekte des Alkohol- bzw. Drogen- und Medikamentenmissbrauchs werden ebenso thematisiert wie eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten. Nils Lüke ergänzt: „Grob gesagt, will der Psychologe in der MPU folgendes wissen: Hat sich der Betroffene mit der eigenen Vergangenheit befasst? Was hat er für Schlüsse daraus gezogen und dementsprechend sein Verhalten verändert? Und schließlich: Wie tragfähig ist diese Veränderungsbereitschaft? Hat sie auch noch nach einer positiven MPU Bestand?
Themen der Schulung sind Fragen der MPU
Caritas-AufWind befragt die die Teilnehmer zum Abschluss des Kurses und auch nach absolvierter MPU. „Wir stellen fest, dass die Themen unserer Schulung auch die Fragen des Psychologen in der MPU sind“, berichtet Nils Lüke. Die befragten Teilnehmer beschreiben des Weiteren die positiven Aspekten des Austausches in der Gruppe und die Unterstützung durch die Kursleitung. Im Rahmen der Professionalisierung besucht Nils Lüke Fortbildungsveranstaltungen, tauscht sich mit Verkehrspsychologen aus und hospitiert bei den Begutachtungsstellen für Fahreignung. So versucht Caritas-AufWind, die bestmögliche Vorbereitung für die Teilnehmer zu sichern.

Bei Fragen zum Thema Führerscheinverlust und MPU können sich Interessierte an die Suchtberatung bei Caritas-AufWind unter der Tel. 02721/ 60 25 830 oder unter der E-Mail-Adresse nlueke@caritas-olpe.de wenden.
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