Antonius Empfang in Heggen: 125-jähriges Jubiläum der Pfarrei

Berthold Sangermann nach 30 Jahren verabschiedet


  • Finnentrop, 23.01.2018
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

Der ausgeschiedene Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Antonius Einsiedler Heggen. von Barbara Sander-Graetz
Der ausgeschiedene Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Antonius Einsiedler Heggen. © Barbara Sander-Graetz

Heggen. Doppelten Grund zum Feiern gab es beim diesjährigen Antonius Empfang in Heggen: Zum einen feiert die Pfarrei St. Antonius Einsiedler Heggen ihren 125. Geburtstag und damit auch der Kirchenvorstand, den es seitdem gibt. Zum anderen wurde vor 50 Jahren in Heggen bereits der erste Pfarrgemeinderat, damals noch Pfarrauschuss genannt, gewählt.


Dessen gerade frisch gewählter neuer Vorsitzender, Andre Sondermann, begrüßte zahlreiche Gemeindemitglieder, Gäste und Mitarbeiter im Pfarrheim Heggen zu diesem Jubiläum und ging auf die bewegte Geschichte der Pfarrei ein. 

Sondermann nahm den Antonius Empfang auch zum Anlass, mit Michaele Frohne, Thomas Rüenauver und Monika Mertens drei langjährige Mitglieder aus dem Pfarrgemeinderat mit Dank und Geschenken zu verabschieden. Sie hatten sich nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen. Für sie rückten Renate Sprenger, Isolde Schlappal und Matthias Duschek in den Pfarrgemeinderat nach.
Goldene Glocke überreicht
Nach 30 Jahren im Pfarrgemeinderat, davon 20 als Vorsitzender, stellte sich auch Berthold Sangermann nicht mehr zur Wahl. „Nachdem uns Berthold zu Beginn des letzten Jahres mitgeteilt hat, dass er nicht mehr für den PGR kandidieren möchte, mussten wir erst einmal alle schlucken“, so Andre Sondermann. „Aber Berthold, auch wenn er nicht zur Wahl stand, hat seiner Berufung in den PGR zugestimmt und wir können somit alle weiterhin auf die reiche Erfahrung und das fast enzyklopädische Wissen über die Pfarrei zurückgreifen.“ Berthold Sangermann überreichte an seinen Nachfolger Andre Sondermann eine goldene Glocke. „Damit du dir immer Gehör verschaffen kannst.“
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Herbert Stipp, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, begrüßte ebenfalls die zahlreichen Gäste. Er teilte mit, dass die Pfarrkirche in diesem Jahr von außen und im kommenden Jahr von innen renoviert werden soll. „Der Architekt ist bei der Vorplanung und es wird gerade ein Kostenvoranschlag erstellt. Die Kirche soll von außen neu gestrichen werden. Wenn das Gerüst einmal steht, sollen auch Fenster und Dächer auf ihre Dichtigkeit geprüft werden.“

Für das kommende Jahr sind dann Innenarbeiten geplant. „Mit einem Spezialverfahren werden dabei die Malereien abgewaschen, Risse in der Decke verspachtelt und Flächen gestrichen“, fuhr Stipp fort. Hochzeiten in diesem Jahr seien von den Bauarbeiten nicht beeinträchtigt.
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Zur Geschichte
Schon seit 1853 gab es einen Schulvikarie in Heggen. Nachdem eine Stiftung die Gründung der Schulvikarie begünstigte, folgte der nächste Schritt auf dem Weg der Eigenständigkeit. Mit der Gründung einer eigenen Vermögensverwaltung für die Kapellengemeinde im Jahre 1875. In diesem Zuge übernahm der Kapellenvorstand von Heggen bereits die Rolle der Vermögensverwaltung und wurde somit zu einem Vorläufer des heutigen Kirchenvorstandes.

In diesem aufgewerteten Kapellenvorstand schritt die Diskussion über die Gründung einer eigenen Pfarrei weiter voran. Im Jahre 1878 beschloss der Kapellenvorstand Heggen gemeinsam mit dem Kirchenvorstand Attendorn die Ablösung der Stolgebühr. Hierdurch erhielt Heggen das Recht, Taufen und Beerdigungen zu genehmigen. Der zu entrichtende Betrag setzte sich aus den Gebühren für Taufen, Beerdigungen und Trauungen der letzten zehn Jahre zusammen. Dieser wurde auf 25 Jahre hochgerechnet und somit wurde ein Betrag von 559 Mark als Stolgebühr und weitere 566,25 Mark an den Küstereifonds der Pfarrei Attendorn bezahlt.

15 Jahre später, am 11. Januar1893, wurde die Gründungsurkunde durch den Bischof von Paderborn unterzeichnet. Mit der neuen Eigenständigkeit der Pfarrei wurde auch ein eigener Kirchenvorstand benötigt, der im gleichen Jahre gewählt wurde.

Nachdem die Pfarrei im Jahre 1954 eine bewegende Zeit überstanden hatte, wurde auf dem zweiten Vatikanischen Konzil beschlossen, die Laien zu mehr verantwortlicher Mitarbeit zu ermutigen und stärker einzubinden.

Das führte zur Gründung der Pfarrgemeinderäte in den Gemeinden und somit auch in Heggen. Sie sollen unter anderem den Pfarrer in seinem Amt unterstützen. Dazu gehörten in den vergangen 50 Jahren unter anderem die Einführung der Kommunionhelfer,  die Pfarrfeste, die Einführung von priesterlosen Gottesdiensten, die Gemeindewallfahrten, die Ausrichtung des Antonius-Empfangs, mehrere Primizen, die Gründung des Pastoralverbundes, die Gründung der Aktion Dorfhilfe und das Zusammenwachsen des Pastoralen Raums.
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