Tierischer Zuwachs im focus-Wohnhaus Herrnscheider Weg

Hühnerwagenprojekt


„Das Hühner-Projekt macht tierischen Spaß“, finden die beiden „Hühnerväter“ sowie Andreas Niklas (re.), der das Projekt im Herrnscheider Weg mit betreut. von privat
„Das Hühner-Projekt macht tierischen Spaß“, finden die beiden „Hühnerväter“ sowie Andreas Niklas (re.), der das Projekt im Herrnscheider Weg mit betreut. © privat

Drolshagen. Wenn morgens die Hühnerklappe ihres „Wohnwagens“ aufgeht, dann gibt es kein Halten mehr. Hanni und Nanni lieben den Auslauf und das Picken auf dem Gelände des focus-Wohnhauses Herrnscheider Weg. Hier haben die beiden Damen im Federkleid seit Ende Mai ein neues Zuhause gefunden. Zwei Bewohner der Caritas-Einrichtung für suchtkranke Menschen kümmern sich seither liebevoll um die neuen Mitbewohnerinnen.


In der Beschäftigungstherapie „Holz“ wurde seit Monaten fleißig gewerkelt, um das Projekt „Hühnerwagen“ zu realisieren. Angebote wurden eingeholt und Spendengelder akquiriert. Im Frühjahr war es dann soweit: Hanni und Nanni durften in ihr neues Domizil im Grünen ziehen. Mit Sitzstange, Kotbrett, Legenest und Fenster bietet das Zuhause alles, was das Hühnerherz begehrt.

Dass Herzblut in dieses Projekt einfloss, bestätigt auch Hausleitung Margarethe Kufel: „Die Hühnerhaltung ist ein neues Beschäftigungsangebot unseres Wohnhauses und bietet den Bewohnern die Möglichkeit, Tiere im Alltag zu erleben und für sie Sorge zu tragen.“

Derzeit kümmern sich zwei tiererfahrene Bewohner um die Hühner, die nach konkreten Absprachen und Abläufen versorgt werden. Das Wohl der Tiere und die Zufriedenheit der Rehabilitanden stehe hier an der ersten Stelle, so die Hausleitung.

Versorgung der Tiere schult Verantwortungsbewusstsein und Engagement

Uli Brehm, der als Gruppenleiter stets neue Ideen in die Beschäftigungstherapien einbringt und so manche Ausgestaltung der Aktivitäten vornimmt, initiierte das Hühnerwagenprojekt und stellte vorab sachkundige Bücher zur Verfügung.

„Nachdem uns Corona in unserem Aktionismus etwas ausgebremst hat, konnten die Bauarbeiten im Frühjahr dann endlich im Freien finalisiert werden.“ Voller Stolz blickt er auf das Engagement der „Versorger“ vor Ort: „Die Bewohner gehen eigenverantwortlich mit dem Angebot um, sprechen sich untereinander ab und erkundigen sich bei den Mitarbeitenden, wenn sie Futter für die Tiere benötigen oder Fragen haben.“

Auf Eiersuche

Neben dem Befüllen der Wasser- und Futterautomaten steht auch das regelmäßige Reinigen des Wohndomizils sowie das Aufsuchen der Eier auf der Tagesordnung. Augenzwinkernd fügt auch Andreas Niklas, der das Projekt mit begleitet hat, hinzu: „Unsere Hühner-Mädels fühlen sich hier pudelwohl, nutzen alle Ecken ihres Grundstückes und genießen die Vorsorge und Zuwendung der für sie zuständigen Bewohner.“

Es sei schön zu beobachten, mit wieviel Freude und Verantwortungsbewusstsein die beiden Bewohner das Angebot annehmen und sich jeden Tag über die Tiere austauschen und an ihnen erfreuen. “Das Projekt ist wirklich ein Volltreffer, sozusagen das „Gelbe vom (Hühner-)Ei“, so Niklas.

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