Stupperhof feiert Jubiläum am 1. Mai
Wohngruppe und Jause für junge Leute seit 10 Jahren Brücke in den Alltag
- Drolshagen, 29.04.2017
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Rastplatz für Radler. Jausenstation für Wanderer. Location für Familienfeiern oder „runde“ Geburtstage. Aber auch Wohnstätte für Jugendliche, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht zuhause wohnen können – dafür steht die Scheunenwirtschaft „Op’m Stupper“. Vor 10 Jahren hat das Josefshaus Olpe den Stupperhof angemietet, als Außenstelle für jugendliche Wohngruppen. Am 1. Mai wird das kleine Jubiläum gefeiert.
„Im Bereich dessen, was geht, werden die Wohngruppen in die Arbeit eingebunden“, erläutert Jörg Höfer, Leiter der Gruppe Stupperhof. Und an Wochenenden, wenn das hauswirtschaftliche Personal mal frei hat, kochen die jungen Leute auch selbst. Ein Wochenplan an der Wand in der gemeinsamen Küche regelt, was wann zu tun ist. Feste Zeiten sind für Hausaufgaben der Schüler vorgegeben. Mittwochs ist Putzen in der Gruppe angesagt. „Für jeden“, betont Jörg Höfer. Freitags werden die eigenen Zimmer geputzt. Meistens fährt dann eine Hälfte zu Besuch nach Hause, die andere Hälfte hat Dienst in der Jause. „Den machen die meisten gerne“, weiß Eva Maubach, pädagogische Leiterin der Gruppen. Für den Einsatz gibt es ein zusätzliches Taschengeld. Nebenbei erwerben die jungen Leute Schlüsselkompetenzen, die sie auch im Beruf gut gebrauchen können. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit sind dann gefragt. „Die Meisten wissen inzwischen, worauf sie zu achten haben“, sagt Eva Maubach.
Acht Jugendliche werden derzeit betreut. „Rund um die Uhr“, so Höfer. Das Einzugsgebiet für die Jugend-Wohlfahrtseinrichtung reicht vom Ruhegebiet über den Kölner Raum bis nach Nordhessen. „Alles im Umkreis von einer Stunde Fahrtzeit“, umreißt Eva Maubach die Region. Die Probleme des Klientels sind unterschiedlich. Einige haben Probleme, regelmäßig zur Schule zu gehen, andere kommen aus der Jugendpsychiatrie und müssen aufgebaut werden. Oft fehlt zuhause eine Struktur. „Dann sind wir als Pädagogen schon gefragt“, sagt Jörg Höfer. Ziel ist es, alle so zu unterstützen, „dass sie ihr späteres Leben einigermaßen normal gestalten können“, sagt Eva Maubach. Sie sollen „ein selbstständiges Mitglied in der Gesellschaft sein können.“ In einer kleinen WG bereiten sich derzeit zwei junge Frauen auf ihr Leben außerhalb der Einrichtung vor. Höfer: „Eine Rückführung in die Familien ist oft nicht möglich“.
„Ich fühl mich ganz wohl hier“, sagt auch Sophia (17) aus Iserlohn. Sie sei weitergekommen, als sie vermutet hätte. Ihr Ziel: Sozialpädagogin werden. Und Tom (16) beendet im Sommer seine Schullaufbahn und beginnt eine Ausbildung als Heizungsbauer. Problem für alle ist die Lage. Ab 18:00 Uhr fahren keine Busse mehr. Abends ins Kino oder in die Disco, ist schwierig. „Bessere Anbindung“ wünschen sich alle. Aber ganz oben auf der Wunschliste steht W-LAN. Schnelle Abhilfe scheint da nicht in Sicht.
Infos unter:
www.josefshaus-ople.de