Stadt Drolshagen startet Carsharing-Projekt

Verwaltung und Bürger können "Gemeinschaftsautos" nutzen


  • Drolshagen, 13.06.2017
  • Von Christine Schmidt
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Stellten das Carsharing-Projekt vor: (von links): Gabriele Giebeler, Kai Giebeler, Andrea Gothe, Bürgermeister Ulrich Berghof und Andreas Falkowski (Zukunftsnetz Mobilität NRW). von Christine Schmidt
Stellten das Carsharing-Projekt vor: (von links): Gabriele Giebeler, Kai Giebeler, Andrea Gothe, Bürgermeister Ulrich Berghof und Andreas Falkowski (Zukunftsnetz Mobilität NRW). © Christine Schmidt

Drolshagen. Carsharing - ein Modell, das sich in Großstädten schon bewährt hat. Nun versucht es mit der Stadt Drolshagen auch eine ländliche Kommune: Die Verwaltung hat in Zusammenarbeit mit dem Autohaus Giebeler ein Carsharing-Projekt gestartet und am Dienstag, 13. Juni, vorgestellt.


Auf dem Land sei man zwar auf ein Auto angewiesen, doch sei es oftmals so, dass das Fahrzeug teilweise 23 Stunden am Tag steht, erklärte Andreas Falkowski vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“. 

Wer seinen Pkw nur selten braucht, könnte doch auch das Angebot des Sharings, des Teilens, in Anspruch nehmen – so der Gedanke der Stadtverwaltung. Carsharing bedeutet, dass ein Auto für mehrere Menschen zur Verfügung steht und gemeinschaftlich genutzt werden kann. Benötigt man mal ein Auto, kann das Gemeinschaftsfahrzeug für eine Fahrt verwendet werden. Die Formel: „Nutzen statt besitzen“, erklärt Bürgermeister Ulrich Berghof. 
Dienstwagen eingetauscht
Und die habe für die Stadt Drolshagen Sinn gemacht. Die Dienstfahrzeuge wurden nur beschränkt genutzt, weniger als 10.000 Kilometer im Jahr gefahren. Deshalb wurden zwei der Dienstfahrzeuge nun gegen zwei Wagen des Ford-Carsharings von Autohaus Gibeler eingetauscht, die nun von den Mitarbeitern genutzt werden können.

Außerhalb der Zeiten (montags bis freitags, von 7 bis 18 Uhr) können die Autos dann von den Bürgern genutzt werden. Im Bürgerbüro erhalten die Fahrer Anmeldeformulare, mit denen sie eine Karte erhalten. Diese Karte kostet einmalig 49,90 Euro. Damit kann online „ein- und ausgecheckt“ und das Auto geöffnet werden. Der Schlüssel befindet sich im Handschuhfach, und dann kann es auch schon losgehen. 
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Die Kosten betragen pro Stunde 5 Euro, ab 22 Uhr jedoch nur noch 2,30 Euro. Für einen Kilometer müssen die Nutzer 19 Cent bezahlen. Getankt wird über die Car-Sharing-Tankkarte, Sprit ist also quasi „kostenlos“. Stellt man das Auto wieder ab, muss der Tank zu einem Drittel gefüllt sein.

Dadurch, dass Steuern, Versicherung und anderweitige Kosten, die Fahrzeughalter haben, entfallen, spart die Stadt im Jahr bei jedem Wagen 1000 Euro. „Das ist Geld, das wir gerne mitnehmen“, erzählt Bürgermeister Berghof und ist gespannt, wie die Bürger diese Idee annehmen. Am Rathaus und am alten Kloster wird jeweils ein Auto geparkt: die Fahrzeuge können von dort aus genutzt werden. 
Zweitwagen ersetzen?
Andreas Falkowski vom „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ fügte noch hinzu, dass Drolshagen eine der ersten kleinen Kommunen sei, die dieses Modell testen. Er ist auf die Resonanz der Bürger gespannt. Zwar ersetze im ländlichen Raum niemand seinen Erstwagen. Aber vielleicht den Zweitwagen zu ersetzten, der wenig gebraucht werde - das sei eine Zukunftsvision.
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