Stadt baut neue Unterkünfte für Flüchtlinge

Zwei Häuser in modularer Bauweise / Stadt investiert 1,5 Millionen Euro


Mit zwei neuen Unterkünften will die Stadt Drolshagen neue Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge schaffen. Geplant sind zwei Bauten in Holzständerbauweise für jeweils etwa 50 Personen. Die Investitionskosten von 1,5 Millionen Euro werden über einen Nachtragshaushalt noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Kämmerer Rainer Lange sieht diesen Betrag „als Startkapital“.


Er wurde in den Nachtragsplan eingestellt, um mit den Planungen beginnen zu können. Detaillierte Kosten seien erst zu ermitteln, wenn die Projektierung vorliege. „So schnell als möglich“ soll mit dem Bau begonnen werden. „Ab Startschuss ein halbes Jahr“, schätzt Lange, dann sollen die Unterkünfte zur Verfügung stehen. Der Kämmerer schränkt ein, dass dies eine „sehr sportliche“ Einschätzung sei.
Verwaltung rechnet mit weiterem Zustrom
Nach der Prüfung verschiedener Standorte schlägt die Verwaltung der Stadtverordnetenversammlung, die am 21. Oktober entscheiden soll, die Grundstücke „ehemaliger Bolzplatz“, Schillerstraße, neben dem Stadtbad und das Areal „In der Wünne“, gegenüber der dortigen Sporthalle vor. Innerhalb der vergangenen drei Monate sind der Stadt 96 Flüchtlinge, beziehungsweise Asylsuchende zugewiesen worden. „Es ist zu befürchten, dass der Zustrom in den nächsten Monaten ähnlich verlaufen wird“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Die Flüchtlinge könnten bald nicht mehr oder nur noch unzureichend untergebracht werden. Neue Unterkünfte seien „umgehend in die Wege zu leiten, um die Notsituation nicht noch dramatischer werden zu lassen.“
Bauweise schnell zu realisieren
Vorgesehen sind zweigliedrige, zweigeschossige Gebäude mit Satteldach in Holzständerbauweise. Der Entwurf ist angelehnt „an für solche Objekte typische Grundrisse im Wohncontainer- beziehungsweise Systembau und eignet sich prinzipiell für alle ebenerdigen Grundstücke auskömmlicher Größe. Die beabsichtigte Zweiteilung bietet darüber hinaus die Möglichkeit, auf kleineren Grundstücken eine entsprechend kleine Wohneinheit zu errichten. Damit ist es grundsätzlich möglich, auf die gleiche Projektierung zurückgreifen zu können, so oft die weitere Entwicklung der Flüchtlingssituation dies erfordert“, so die Verwaltung. Die Holzständerbauweise, so Lange weiter, sei gewählt worden, weil sie schnell zu realisieren sei.
Bei der Standortsuche will die Stadt auf eigene Liegenschaft zurückgreifen, um Grunderwerbskosten zu sparen. Sollten weitere Standorte nötig werden, sollen auch Außenbereiche in die Prüfung einbezogen werden, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Flüchtlinge im Stadtgebiet zu erreichen. Nicht ausschließen will die Verwaltung, dass über die zwei geplanten künftig weitere Standorte nötig werden könnten.
Langfristig Ersatz für Wohncontainer
Für eine mögliche künftige Nutzung der beiden Unterkünfte gibt es noch keine Vorstellungen. Der Neubau In der Wünne könne, sollte der Zustrom der Asylsuchende geringer werden, als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Wohncontainer dienen. Grundsätzlich erlaube die modulare Bauweise auch, die Häuser zu versetzen oder zu verkaufen, so Rainer Lange auf Anfrage von LokalPlus.
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