Kursteilnehmer hauchen Puppen leben ein

Reanimation wichtiges Thema im Erste-Hilfe-Kurs der DRK


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Gertrud Schneider erklärt zwei Lehrgangsteilnehmern, was zu tun ist. von s: Rüdiger Kahlke
Gertrud Schneider erklärt zwei Lehrgangsteilnehmern, was zu tun ist. © s: Rüdiger Kahlke

„Was können Gründe für Bewusstlosigkeit sein?", fragt Gertrud Schneider im DRK-Heim in Drolshagen in die Runde. Während die Teilnehmer des Erste-Hilfe-Lehrgangs noch überlegen, werden hygienisch verschweißte Silikon-Masken herumgereicht: Gesichter zum Anklippen für die Puppen, an denen Druckmassage und Atemspende geübt werden. Die DRK-Ausbilderin zeigt an diesem Samstag, wie die Reanimation funktioniert: 30 Mal auf den Brustkorb drücken, dann durch Mund oder Nase die hilfebedürftige Person beatmen.


Im Kurs erscheint das noch einfach. Aber was ist, wenn die Person verletzt ist oder man sich in der Situation überfordert fühlt? Was tun, wenn ich allein bin? Das sei eine häufige Frage, weiß Gertrud Schneider. „Manche sagen: Das kann ich nicht." Sie ist aber überzeugt: „Im Notfall hilft jeder". Den Ersthelfern rät sie, um Hilfe zu rufen und damit weitere Helfer zu aktivieren. Wer zuerst bei dem Verletzten ist, kümmert sich und gibt die Kommandos, was zu tun: Unfallstelle absichern, Notruf absetzen, Decke holen...
Umgang mit Defibrillator gehört dazu
Bei Personen, die nicht ansprechbar sind, folgen dann Atemkontrolle, stabile Seitenlage und Atemspende mit Druckmassage. Im Kurs lernen die Teilnehmer zudem, wie bei Herzrhythmusstörungen ein Defibrillator eingesetzt wird. „Das Gerät spricht mit einem", versucht die Kursleiterin den Teilnehmern die Angst vor der Technik zu nehmen.
Jeweils einen Samstag im Monat bietet das DRK Drolshagen einen Ersthelfer-Lehrgang an. Acht Stunden dauert der Kurs, der für Führerschein-Bewerber oder Betriebshelfer gedacht ist. „Früher", sagt Gertrud Schneider, „waren es zwei Tage". Da konnte auf manche Notfälle, wie Schlaganfall oder Infarkt intensiver eingegangen werden. Nach zwei Jahren sollte der Kurs zur Auffrischung wiederholt werden. Für Betriebshelfer oder Erzieherinnen gibt es bei entsprechender Nachfrage eigene Kurse. Dabei können auch Schwerpunkte gesetzt werden. Bei Erzieherinnen geht es natürlich vorrangig um erste Hilfe am Kind. Für Betriebshelfer stehen vielleicht Verbrennungen oder Verletzungen im Fokus.
Führerschein häufig Grund für Kurs-Teilnahme
Zumeist geht es wie bei Kim (17) darum, die nötigen Kenntnisse für die Führerschein-Bewerbung nachzuweisen. Giesela Wintersohl, braucht den „Nachweis für den Übungsleiterschein". Allen gibt Gertrud Schneider mit den auf Weg, dass es wichtig sei, „anzupacken, nicht nur zugucken", wenn jemand Hilfe benötigt. Ihre Devise: „Erkennen, überlegen, handeln."
Und da inzwischen fast jeder ein mobiles Telefon hat, sei es auch einfacher, Hilfe zu holen und einen Notruf über 112 abzusetzen. Die, die unsicher sind, sollten können zudem einen Ersthelfer-Kurs zur Auffrischung besuchen.
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