KidS-Projekt: Schulleitungen „mauern“

Aktion gegen Politikverdrossenheit beschäftigt Lokalpolitiker


Jugendliche sollen nach mit Politikern ins Gespräch kommen - wie hier der heimische Europa-Abgeordnete Peter Liese (Mitte). von Symbol Liese
Jugendliche sollen nach mit Politikern ins Gespräch kommen - wie hier der heimische Europa-Abgeordnete Peter Liese (Mitte). © Symbol Liese

Kommunal verständlich machen, Politikverdrossenheit entgegenwirken. Junge Leute für ein politisches Engagement interessieren. Das sind kurz gefasst die Ziele des KidS-Projektes (Kommunalpolitik in den Schulen). Zumindest die Schulleitungen der beiden weiterführenden Schulen in Drolshagen haben daran offenbar kein Interesse.


Die SPD hatte das Thema im September auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung gesetzt. Die beschloss, den Bürgermeister zu beauftragen, mit der Sekundarschule und der Gemeinschaftshauptschule entsprechende Gespräche zu führen, ob ein solches Projekt im Unterricht platziert werden kann. „Beide Schulleitungen haben mitgeteilt, dass sie in der Schule keine Parteipolitik wünschen“, heißt es dazu in der Vorlage für den Ausschuss „Bildung, Soziales, Kultur und Sport", der am Mittwoch, 18. November, das Thema erneut auf der Tagesordnung stehen hat. Man sei jedoch bereit, Kommunalpolitiker nach entsprechender Vorbereitung zu Diskussionen in die Schule einzuladen oder nach Abstimmung mit dem Bürgermeister Gesprächsrunden zu führen.
Positive Erfahrungen
Das Projekt sollte jedoch weiter greifen. Intention der KidS-Initiative ist es, Schülern für vier bis sechs Wochen einen Einblick in die Kommunalpolitik zu ermöglichen, indem sie einem Mitglied des Stadtrates bei der Ausübung seiner kommunalpolitischen Aufgaben über die Schulter schauen. Stadtverordnete sollten als Mentoren fungieren und die Zusammenhänge ihrer Arbeit erläutern – über Parteigrenzen hinweg. In Osnabrück etwa wird dieses Projekt seit mehr als zehn Jahren praktiziert. Offenbar mit Erfolg. Die Stadt zieht auf ihrer offiziellen Homepage ein positives Fazit und spricht von einem „Erfolgsmodell gegen Politikverdrossenheit bei Jugendlichen“.
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