Goldener Ehrenring für scheidenden Bürgermeister

„Großer Bahnhof“ für Theo Hilchenbach / Feierstunde mit Weggefährten und Vertretern des öffentlichen Lebens


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Schon vor Beginn der Feierstunde musste Bürgermeister Theo Hilchenbach viele Hände schütteln. von s: Rüdiger Kahlke
Schon vor Beginn der Feierstunde musste Bürgermeister Theo Hilchenbach viele Hände schütteln. © s: Rüdiger Kahlke

Zäsur, Ära, historisches Ereignis für Drolshagen. Auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Tag für Theo Hilchenbach: Der Bürgermeister wurde nach 21 Jahren im Amt am Donnerstagabend, 15. Oktober, mit einem Festakt im St. Clemens Haus verabschiedet und geehrt. Thomas Gosmann, erster stellvertretender Bürgermeister, überreichte Hilchenbach, wie vom Stadtrat beschlossen, den goldenen Ehrenring der Stadt.


Gosmann ging auf den politischen Werdegang des scheidenden Bürgermeisters ein, dessen Leben „40 Jahre lang im Dienst der Stadt“ gestanden habe. Trotz diverser Anläufe sei es niemandem gelungen, Hilchenbach sein Amt streitig zu machen. Gosmann fand es schon ungewöhnlich, dass ein Sozialdemokrat in Droshagen eine Laudatio auf einen Christdemokraten halten könne. Er zeichnete exemplarisch Projekte nach, die Hilchenbachs Handschrift trugen. Besonders erwähnte er die Partnerschaft zum niederländischen De Friese Meren. Hier habe der Bürgermeister Brücken zu den europäischen Nachbarn geschlagen und sie mit Leben erfüllt. Interkommunale Zusammenarbeit, inzwischen als Wahlkampfthema bemüht, habe Hilchenbach schon lange erfolgreich praktiziert, insbesondere mit den Nachbarn Wenden und Olpe. „Theo hat gerne gebaut“, sprach der stellvertretende Bürgermeister ein Aktionsfeld des Bürgermeisters besonders an. Der habe nicht nur seinen Job gemacht, sondern sich besonders gesorgt und eingesetzt.
Er habe stets ziel- und ergebnisorientiert gearbeitet, sei respektvoll mit der Stadtverordneten-Versammlung umgegangenen und habe nie seinen Humor verloren. Ein Beispiel lieferte Gosmann gleich mit: Als Hilchenbach Gäste durch die Altstadt führte, hatte er die mit ihrer geometrischen Grundstruktur mit Manhattan verglichen. Nach seinen Abschied könne der Bürgermeister „mit Stolz und Freude in den Spiegel sehen“, attestierte sein Stellvertreter.
„Leistungen erkannt und anerkannt“
Der erste Vertreter des Bürgermeisters in der Verwaltung, Rainer Lange, hatte zuvor die umfangreiche Gästeschar aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Kirchen und Vereinen begrüßt. Darunter auch Gäste aus den Partnergemeinden in Holland und aus Helmsdorf in Thüringen. Musiker aus allen fünf Drolshagener Orchestern unter Leitung von Rainer Wolniczak umrahmten die Feier mit einigen Stücken. Rainer Lange würdigte die Arbeit Hilchenbachs als Chef und Kollege in der Verwaltung,. Mit ihm gehe auch einer in den Ruhestand, der der erste hauptamtlich tätige Bürgermeister im Kreis Olpe gewesen sei. Die Zusammenarbeit mit Hilchenbach habe Spaß gemacht. Er sei jemand gewesen, der „Leistungen erkannt und anerkannt hat“.
Mehrfach spielten Redner in ihren Grußworten auf den politischen Werdegang Hilchenbachs und seine lange Zeit an der Spitze der Stadt an. Mit Hilchenbach als hauptamtlichem Bürgermeister habe die CDU bereits 1994 auf ein Zukunftsmodell gesetzt, bilanzierte Georg Melcher (CDU). Bewusst kurz hielt sich dabei SPD-Fraktionschef Tobias Brömme. Hilchenbach genieße Wertschätzung auf breiter Front, auch wenn man ihn kritisch begleitet habe. Karl-Rudolf Fölting (UCW) erinnerte daran, dass es die absolute Mehrheit der CDU dem Bürgermeister lange Zeit leicht gemacht habe „nicht auf wohl bedachte Anträge einzugehen.“ Man habe Hilchenbach dennoch als „fairen Gesprächspartner erlebt“.
Weltproblem: Theos Ruhestand
Olpes ebenfalls scheidender Bürgermeister Horst Müller erinnerte an die Zeiten gemeinsamer Arbeit. Man habe interkommunal Dinge geregelt, die ihre Vorgänger „noch für grenzwertig“ gehalten hätten. Grüße überbrachten auch Vertreter der niederländischen Partnergemeinde. Zu allen aktuellen Weltproblemen käme jetzt noch eines hinzu: „Der Ruhestand für Theo“. Damit sorgten sie für eine heitere Note bei den Lobenshymnen.
Ehrenmedaille der Feuerwehr
Mit einer Überraschung warteten Kreisbrandmeister Christoph Lütticke und Stadtbrandmeister Armin Fahrenkrog auf. Sie überreichten Theo Hilchenbach, der engagiert für die Belange der Feuerwehr eingetreten war, die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Gold.
Nach den Grußworten und einer Abschiedsrede Hilchenbachs, in der Stationen seines Lebens als jüngstes von acht Kindern in der Familien Revue passieren ließ, konnten sich die Gäste im voll besetzten St. Clemens Haus bei einem Imbiss stärken. Am Samstag wird die Feuerwehr den Bürgermeister noch mit einem Zapfenstreich am Marktplatz verabschieden.
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