Fahrt mit „SAM“ liefert Vorgeschmack auf Mobilität von morgen
Autonom fahrender Bus auf Demonstrations-Tour in Drolshagen
- Drolshagen, 17.03.2019
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Ein kleiner Ruck. Kaum hörbar fährt „SAM“ los. Das kleine Kürzel steht für eine große Zukunft. Der Shuttlebus verkörpert die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs. „SAM“ steht für „Südwestfalen Autonom Mobil“. Am Wochenende fuhr der Kleinbus im Probebetrieb auf der Gerberstraße in Drolshagen.
Die Fahrten sind Teil einer Machbarkeitsstudie, die der Zweckverband Westfalen-Süd im Auftrag der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein beim Berliner Innovationszentrum Mobilität in Auftrag gegeben hat. Neben der Prüfung von Routenvorschlägen, der Entwicklung von Einsatzszenarien geht es um Akzeptanzforschung und Demonstrationsfahrten.
Für Andreas Müller (Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein) schließt sich damit ein Kreis. Bei der Eröffnung des Testbetriebs wies er am Samstag, 16. März, im St. Gerhardus-Haus darauf hin, dass bereits 1895 mit Hilfe der Industrie in Netphen der weltweit erste Linienverkehr mit motorisierten Bussen eingerichtet worden sei.
Jetzt wolle man mit Hilfe der Unternehmen Mennekes, Krah und Bigge-Energie den Weg zum autonomen Fahren beschreiten. Jeder, der wolle, könne die „Technik von morgen schon heute live erleben und ausprobieren“, ermunterte Müller Interessierte, den kostenlosen Demo-Betrieb am Wochenende zu nutzen.
Mit dem automatisierten Shuttle eröffne sich in Drolshagen ein Blick in die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs, so Bürgermeister Ulrich Berghof. Landrat Frank Beckehoff hoffte auf einen Erkenntnisgewinn für die Region und sah in den Demonstrationsfahrten einen starken Tag für Südwestfalen.
Wie das Zeitalter aussieht, interessierte viele. Der Andrang zum Start der Demonstrationsfahrten war groß – die Wartzeiten zumindest anfangs entsprechend lang.