Ernte- und Tierschaufest: Kochkunst und Kreativität am Grill

Wettgrillen: Neuauflage garantiert


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Die Jury hatte es nicht leicht - was da auf den Grills gezaubert wurde, konnte sich schmecken lassen. von Rüdiger Kahlke
Die Jury hatte es nicht leicht - was da auf den Grills gezaubert wurde, konnte sich schmecken lassen. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Am Ende war klar: „Das schreit nach einer Neuauflage.“ Eine Einschätzung, die viele mit Percy Kreis teilten. Der hatte das Wettgrillen beim Ernte- und Tierschaufest am Sonntagmittag moderiert. Die Jury, bestehend aus Landfrau Brigitte Hüttmann, Pfarrer Markus Leber und Bürgermeister Ulrich Berghof, stand um 13 Uhr vor einer schwierigen Aufgabe.


Sie mussten sich nicht durch jeweils fünf Hauptgerichte und Desserts schmecken lassen, sondern sollten auch noch einen Sieger ermitteln. In der Gesamtwertung kam das Team aus Halbhusten auf Platz eins. Zweiter wurde der Schützenverein Schreibershof, der aber beim Hauptgericht das Rennen gemacht hatte. Die Benolper grillten sich auf Platz drei.
Benolper hätten Design-Preis verdient
Was die Teilnehmer, allesamt Laien, auf die Teller brachten, war beeindruckend. „Es gibt keine Verlierer“, machte der Moderator deutlich. Internet-Anregungen und Inspiration ergänzten sich. Und das bei allen Teams ganz unterschiedlich.

Das Kürzel BBQ hatte das Team aus Benolpe neu interpretiert. BBQ stand bei ihnen für „Benolpe Brutzelt Qualität“. Serviert wurde auf Schieferplaten, das Besteck in graue Servietten eingedreht, die Beilagen in kleinen Edelstahlbechern oder -körben. Hätte es einen Design-Preis gegeben, wäre Benolpe klarer Sieger geworden. Weit entfernt von dem, was bei ihm auf der Terrasse abgeht, zollte Bürgermeister Berghof Kochkünsten und Kreativität Respekt. Brigitte Hüttmann fand das Schiefer-Geschirr „total genial“.
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Die Schwierigkeit für alle Teams, die mit Fleisch aus der Metzgerei Nebeling sowie Obst und Gemüse von Früchte Schürmann versorgt worden waren: Sie mussten improvisieren. „Ein paar Sachen waren klar“, sagt Rene Otte aus dem Team Halbhusten. Ansonsten galt: „Einfach ausprobieren“. Zeit bei Nachbarn abzugucken, blieb nicht. Otte: „Die drei Stunden sind knapp bemessen.“ Der Austausch von Rezepten und Tricks soll bei einem Nachtreffen für alle Teilnehmer im Backhaus-Cafe nachgeholt werden.
Berlinghausen hatte vorher geübt
„Tiefenentspannt“ war das Team Berlinghausen angetreten, das als Dorfgemeinschaft mit Vertretern aus verschiedenen Vereinen ins Rennen gegangen war. Schweinenacken, Rinderhüfte und Putenbrust hatten sie sich am Samstag schon mal zu Probegrillen besorgt. Obwohl es letztlich nicht zum Spitzenplatz reichte „war es ein richtig geiles Testgrillen“, bilanzierte Thomas Falke. Andreas Wigger sah die Teilnahme als großen Spaß an. „Mal was anderes“, sagte er, „wir sind locker drauf.“

Genau darum geht es beim Grillen, wissen die Profis vom BBQ-Team Sauerland, die gegenüber ihren Stand hatten. Für die Grill-Profis Sebastian Buchner und Tim Ziegeweid ist „Ruhe bewahren“ das A und O beim Grillen. „Der Rest kommt von alleine“, meinen die Experten, die Grillen auch für eine Ganzjahres-Beschäftigung halten.
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Es muss ja nicht gleich ein kunstvoller Spieß mit Ananas sein, keine perfekt gegarte Rinderhüfte oder selbst gebackenes Brot, wie es am Sonntag aufgetischt wurde. Gutes Grillen fängt mit gutem Gerät an. Sebastian Buchner kommt es dabei nicht auf möglichst leistungsfähige Geräte an. Standfest sollte der Grill sein. „Auf Qualität achten“, rät der Profi. „Auch einfach mal dran rütteln und den Deckel auf- und zumachen.“

Wer dann noch ein bisschen übt, kann vielleicht nächstes Jahr schon beim Wettgrillen mitmachen. Angesichts der Gerichte, die am Sonntag aufgetischt wurden, liegen die Hürden für künftige Gewinner allerdings ziemlich hoch.
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