Drolshagener Bürgermeister besucht Funkamateur

Ortsverband Biggesee des DARC


Bürgermeister Uli Berghof hat sich jetzt rund um das Thema Amateurfunk informiert. von privat
Bürgermeister Uli Berghof hat sich jetzt rund um das Thema Amateurfunk informiert. © privat

Drolshagen. Auf Einladung des Ortsverbandes Biggesee des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) hat Bürgermeister Ulrich Berghof jetzt den 1. Vorsitzenden Thomas Gräve besucht, um sich über die Möglichkeiten des Amateurfunks zu informieren.


Der Ortsverband Biggesee ist einer von circa 1000 Ortsverbänden des DARC mit insgesamt ca. 38.000 Mitgliedern. Im Ortsverband Biggesee sind zurzeit 24 Mitglieder organisiert. Während des zweistündigen Informationsgesprächs konnte sich Bürgermeister Ulrich Berghof über die vielfältigen Facetten des Amateurfunks informieren. 
Digitale Unterstützung
Funkamateure betreiben Kommunikation nicht nur mit den bekannten Verfahren wie Sprechfunk und Morsetelegrafie. Sie werden heute häufig digital mit Computern unterstützt. Weiterhin ist Amateurfunk nicht nur terrestrisch, d.h. nicht nur auf die Erde beschränkt. Es sind z.B. auch Verbindungen zur Internationalen Raumstation (ISS) möglich, da die meisten Astronauten eine Amateurfunkgenehmigung haben. Funkverbindungen sind über eigene Amateurfunksatelliten einfach herzustellen.

Funkamateure haben das Privileg, dass sie Geräte selbst bauen, betreiben und optimieren dürfen. Hierdurch werden eine Weiterentwicklung der Funktechnik und auch die Fortbildung der Funkamateure selbst sichergestellt. Zum Teil werden diese gemeinsamen Entwicklungen später auch im kommerziellen Bereich verwendet.
Schwache Signale decodieren
Joseph Hooton Taylor, welcher im Jahr 1993 den Nobelpreis für Physik erhielt, ist z. B. ein solcher aktiver Funkamateur. Er entwickelt zurzeit mit anderen Funkamateuren ein digitales Verfahren, das es ermöglichen soll, extrem schwache Signale, welche akustisch im Rauschen nicht mehr wahrnehmbar sind, mit Hilfe einer PC-Soundkarte zu decodieren. Dieses Verfahren wird bereits praktisch erfolgreich von Funkamateuren weltweit erprobt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der erläutert wurde, war der Bereich Notfunk. Funkamateure weltweit haben schon oft in Notlagen die Kommunikation aufrechterhalten. In vielen Ländern sind Funkamateure bereits in die nationalen Zivilschutz-Behörden fest eingebunden (Frankreich — FNRASEC, Niederlande — DARES, Österreich — A.R.E.N.A.).
Tragbare Anlage
Thomas Gräve führte im Rahmen des Besuchs eine kleine tragbare Anlage in einem Rucksack vor. Mit dieser nur 5 Kilogramm schweren Technik (inklusive Antennen und Akkus) wäre es möglich, Funkverbindungen in ganz Europa aufrecht zu erhalten. Im Stadtgebiet von Drolshagen leben vier Funkamateure, die das Wissen und die technischen Möglichkeiten für einen solchen Einsatz hätten.

Der Empfang von Amateurfunksendungen und der Besitz von Amateurfunkgeräten ist in Deutschland jedermann gestattet. Für den Betrieb eines Senders einer Amateurfunkstelle sind jedoch besondere Kenntnisse und eine Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst mit personengebundener Rufzeichenzuteilung erforderlich. Hierfür ist eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur notwendig. Seit einigen Jahren gibt es eine Einsteigergenehmigungs-Klasse, die einfacher zu bestehen ist.

Der Ortsverband Biggesee unterstützt gerne bei der Vorbereitung auf eine solche Prüfung. Weiterhin freut er sich über Besucher, die Amateurfunk live erleben möchten. Kontakt: Vorsitzender Thomas Gräve, E-Mail: DL8DBW@darc.de.
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