Drolshagen – Testlabor für Mobilität von morgen

Kleinbus kommt auf Anfrage per App und fährt autonom


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Ein autonom fahrender Kleinbus (CAB) soll im März auch in Drolshagen getestet werden. von Max Power Photos/InnoZ
Ein autonom fahrender Kleinbus (CAB) soll im März auch in Drolshagen getestet werden. © Max Power Photos/InnoZ

Drolshagen. „Emily“ heißt „die Nachahmerin“. In Drolshagen wird „Emily“ zur Vormacherin, zur Vorbotin künftiger Mobilität. Der kleine Elektrobus soll im März auf einer Nebenstraße in Drolshagen fahren. Ein Teil der Stadt wird damit zum Testlabor für autonomes Fahren, die Mobilität der Zukunft. Das hat Bürgermeister Ulrich Berghof am Mittwochabend, 16. Januar, im Heimathaus angekündigt.


Berghof war, wie traditionsgemäß zum Jahresbeginn, zu Gast beim Heimatverein, wo er Auskunft über Planungen und Herausforderungen für die Stadt gab. Ein Projekt, das weit über Drolshagen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen dürfte, ist dabei das autonome Fahren. Dabei soll versucht werden, „die Probleme des öffentlichen Personennahverkehrs in den ländlichen Regionen in den Griff zu bekommen“, so Berghof. Der Kleinbus fährt dabei nicht etwa nach Plan, sondern kann bei Bedarf per App angefordert werden.
Chance ergriffen
Der Bürgermeister war bei einer Impulsveranstaltung für die Regionale 2025 auf das Projekt des InnoZ in Berlin aufmerksam geworden. Prof. Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik im Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung, stellte dabei Konzepte zur Mobilität von morgen vor. Gesucht wurde auch eine Modellregion. Da griff Berghof zu.

„Ich musste das erst zwei, drei Tage sacken lassen und einordnen. Was kommt auf uns zu?“, sagt er. Der ZWS, Zweckverband für den Personennahverkehr in Westfalen -Süd, wird Träger des Modellprojekts. Außer in Drolshagen, wo der Bus für ein bis zwei Tage unterwegs sein soll, sind weitere Testrecken in der ZWS-Region vorgesehen.
Konzept für künftigen Personennahverkehr
Bisher fuhren die Kleinbusse, auch Cabs genannt, zu Versuchszwecken auf dem Uni-Gelände oder dem Gelände der Charité  in Berlin. Bei dem Test soll der Bus sich zunächst in einem abgesperrten Bereich in Drolshagen bewegen. Er fährt selbstständig, wird dabei aber von einer Begleitperson kontrolliert. „Passagiere können mitfahren“, so Berghof.

Bei dem Projekt soll auch die Akzeptanz autonomer Fahrzeuge getestet werden. „Was finden Menschen dabei, sich in ein Cab ohne Fahrer zu setzen?“, sei eine der Fragen, so Berghof. Bei einem Workshop im Februar sollen die Bürger informiert werden. Dann wird das Projekt samt seinen Fragestellungen näher vorgestellt.
DNA des Sauerlandes
Für Berghof ist klar, dass auch „ein Scheitern des Projektes“ denkbar ist. Etwa wenn die Akzeptanz nicht gegeben sein sollte. Auf jeden Fall passen das Projekt und die mögliche Vorreiterrolle Drolshagens zur Regionale 2025. Bei der Fördermaßnahme, für die bereits Projektideen gesammelt werden, geht es um die DNA des Sauerlandes. DNA steht für „Digital, nachhaltig, authentisch“. Dabei sollen Mobilität und digitale Kompetenz eine tragende Rolle spielen.
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