„Deutsch für Flüchtlinge“ erstmals in Drolshagen

Gute Resonanz auf VHS-Kurs


Schon in den ersten drei Unterrichtsstunden lernten die Teilnehmer viel über die deutsche Sprache. von privat
Schon in den ersten drei Unterrichtsstunden lernten die Teilnehmer viel über die deutsche Sprache. © privat

Drolshagen. Im St.-Clemens-Haus in Drolshagen ist jetzt erstmals ein VHS-Deutschkurs für zugewanderte Erwachsene und Jugendliche über 16 Jahren gestartet. Für jeweils drei Stunden lernen die noch nicht anerkannten Geflüchteten die Grundlagen der deutschen Sprache.


Anna Peisz, die selbst vor acht Jahren aus Ungarn nach Deutschland kam und nun den Kurs leitet, weiß genau, wie schwierig es ist, eine neue Sprache zu lernen. Neben Deutsch und Englisch kann sie auch mit einigen russischen und arabischen Sätzen die Kommunikation zwischen den internationalen Teilnehmern erleichtern. Diese freuen sich nun über das Angebot, denn sie hatten bisher keine Möglichkeit, am Sprachunterricht teilzunehmen.
Schnell ausgebucht
„Innerhalb weniger Tage war der Kurs komplett ausgebucht“, freut sich Angelika Schlicht, die Demografie- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Drolshagen, die zusammen mit Jochen Voß, dem Leiter der Volkshochschule Olpe, die neuen Schüler begrüßt. Ihre Bemühungen rund um das Vorantreiben der Integrationsarbeit in Drolshagen werden mit der Realisierung dieses Kurses belohnt. Die katholische Pfarrgemeinde Drolshagen stellt den Unterrichtsraum unentgeltlich zur Verfügung.

Es ist eine bunte Mischung an Nationalitäten und Sprachen. So wurden auch die Schriftzeichen des birmanischen Alphabets bestaunt, die von einem Kursteilnehmer aus Myanmar an die Tafel geschrieben wurden. Trotzdem ist die offizielle Kurssprache Deutsch, und so gehen die Flüchtlinge bereits nach den ersten drei Stunden mit einer Menge neuen Vokabulars aus dem Unterrichtsraum.
Verschiedene Sprachkompetenzen
Einen Mittelweg zwischen den verschiedenen Sprachkompetenzen der Teilnehmer zu finden, ist schwierig. Einige sprechen schon recht gut Deutsch, andere haben noch Probleme mit dem lateinischen Alphabet. Trotzdem funktionieren die Kommunikation und das Lösen von Aufgaben.

„Wer etwas nicht versteht, soll sich sofort melden“, wiederholt Anna Peisz, denn „zuhören und sprechen“ ist beim Sprachenlernen entscheidend. Unterstützt durch Leonie Bock, die bei der Stadt Drolshagen im Bereich der Flüchtlingshilfe tätig ist und den Kurs zeitweise begleitet, geht sie auf die individuellen Fragen der Teilnehmenden ein.
Kurse im gesamten Kreis
Dieser VHS-Kurs in Drolshagen ist nicht der einzige seiner Art im Kreis Olpe. Auch in Wenden, Olpe und Finnentrop werden weitere Kurse bis voraussichtlich Ende des Jahres stattfinden. Der Kursbesuch ist für die Teilnehmenden kostenlos. Die Kurse werden vom Land NRW gefördert.
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