Brand im Reifenlager: Feuerwehr mit allen Fahrzeugen im Einsatz

„Löschflugzeug“ bei Jahreshauptübung war nur Fake


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Die Feuerwehr war mit sämtlichen verfügbaren Einheiten und bestens ausgerüstet vor Ort. von Rüdiger Kahlke
Die Feuerwehr war mit sämtlichen verfügbaren Einheiten und bestens ausgerüstet vor Ort. © Rüdiger Kahlke

Hützemert. „Na, jetzt übertreibt mal nicht.“ Als eine einmotorige Sportmaschine über dem Einsatzort kreiste, konnten sich Zuschauer der Feuerwehr-Übung kleine Lästereien mit Blick auf das "Löschflugzeug" nicht verkneifen. Zwei Runden flog die Maschine über der Firma Reifen Albrecht in Hützemert, bevor sie abdrehte. Die Feuerwehr drehte daraufhin richtig auf und demonstrierte bei der Schauübung am Samstag, 14. Oktober, ihr Können.


Um 15.35 Uhr waren die beiden Löschzüge aus Drolshagen und der Löschzug aus Iseringhausen von der Leitstelle per Sirene alarmiert worden. Das Szenario der von Peter Lütticke vorbereiteten Übung: Bei Schweißarbeiten auf dem Dach eines Reifenhandels entsteht ein Brand an der Dachhaut, der sich sehr schnell vom Dachbereich auf das gesamte Reifenlager ausbreitet. Im Gebäude werden zwei Personen vermisst. Parallel zu diesen Ereignissen ereignet sich durch die Geschehnisse ein Verkehrsunfall, wobei ein Fahrradfahrer unter einem Traktor-Anhänger eingeklemmt wird.

Mit einem Wasservorhang aus zwei Schläuchen auf dem Parkplatz und einem Strahlrohr auf der hoch ausgefahrenen Drehleiter riegelte die Feuerwehr das neue Nebengebäude der Firma vom Brandherd ab. In der strahlenden Herbstsonne zauberten die Löschtrupps dabei noch einen Regenbogen an den Hützemerter Himmel.
Allzeit bereit für den Notfall
Das DRK Drolshagen, das Aufgaben im Rettungsdienst übernahm, und die DLRG Drolshagen (Mimengruppe) waren ebenfalls an der Übung beteiligt. Ziel war es, so Feuerwehr-Sprecher Thomas Müller, den Zuschauern einen möglichst guten Überblick über die Aufgaben und das Einsatzspektrum der Feuerwehr zu geben. Die Übung stieß wie gewohnt auf großes Interesse bei den Zuschauern. Dirk Nebeling erläuterte über eine mobile Lautsprecher-Anlage die jeweiligen Aktionen. Die Einsatzbereiche gliederten sich in Menschenrettung und Brandbekämpfung, die technische Rettung eines Radfahrers, der unter einem Hänger eingeklemmt worden war, und die medizinische Rettung.

Die Feuerwehr Drolshagen war mit allen verfügbaren Fahrzeugen im Einsatz, die entlang der B 54 Aufstellung nahmen. Die Straße war während der gut einstündigen Übung nur halbseitig befahrbar. Den Grundschutz übernahm die Feuerwehr selbst. Zwei der Fahrzeuge, so Nebeling, waren an der Übung kaum beteiligt und standen für einen Ernstfall in Bereitschaft. Sie hätten sofort zum neuen Einsatzort ausrücken können. Bei einer größeren Schadenslage wäre die Übung sofort abgebrochen worden und alle verfügbaren Kräfte hätten Hilfe leisten können.
Nachfolge für Feuerwehr-Chef scheint geklärt
Nach der Übung war für die rund 100 Aktiven der Feuerwehr längst noch nicht Feierabend. Im Gerätehaus mussten noch die Atemschutzgeräte desinfiziert und die Automaten gereinigt, die Schläuche getrocknet und alle Gerätschaften wieder einsatzbereit auf den Fahrzeugen verstaut werden. Dafür gingen nochmals ein bis zwei Stunden drauf.

Feuerwehr-Leiter Armin Fahrenkrog war zufrieden. Die Übung zeige die „gute Zusammenarbeit der beiden Löschzüge aus Drolshagen und Iseringhausen, aber auch mit dem DRK Drolshagen und der DLRG.“ Das gut abgestimmte Arbeiten habe sich bereits bei vielen Einsätzen ausgezahlt, so Fahrenkrog. Für ihn war es die letzte Schau-Übung seiner Amtszeit, die 2012 begonnen hatte. Sie endet im März nächsten Jahres. Über einen Nachfolger wird bei einer Anhörung im November entschieden, aktuell wird Dirk Nebeling als heißer Kandidat gehandelt. Der müsste nach der Anhörung noch vom Rat der Stadt Drolshagen bestätigt werden. Nach Einschätzung der Aktiven nur eine Formsache.
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