Beschlüsse in Kneipe bei Bier und Zigarette

Bürgermeister Hilchenbach verabschiedet sich in Stadtverordneten-Versammlung / Glocke nie gebraucht


Bürgermeister Theo Hilchenbach verabschiedete sich in der Stadtverordneten-Versammlung im Alten Kloster. von s: Rüdiger Kahlke
Bürgermeister Theo Hilchenbach verabschiedete sich in der Stadtverordneten-Versammlung im Alten Kloster. © s: Rüdiger Kahlke

Mit Glockenklang verabschiedete sich Bürgermeister Theo Hilchenbach in der Stadtverordneten-Versammlung. 22 Jahre habe er die Glocke mit in die Sitzungen „geschleppt“, sie aber „nicht einmal gebaucht“, um sich Gehör zu verschaffen.


Die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 3. September, war für Hilchenbach die letzte, der er vorsaß. Am 13. September wählen die Drolshagener einen neuen Bürgermeister. Seit 1. Juli 1993 saß Hilchenbach auf dem Podium, wenn das Drolshagener Parlament tagte, zunächst als Sadtdirektor, dann, ab November 1994, als Bürgermeister. Seine Bilanz: 148 Sitzungen in den 22 Jahren „und keinmal gefehlt“, wie er betonte.
Fehlbetrag als ständiger Begleiter
Die Stadtverordneten hätten es ihm aber „auch nie so schwer gemacht, dass er die nächste Sitzung nicht erreicht hätte“. Der Blick reichte aber noch weiter zurück. Im Mai 1975 habe er erstmals als Stadtverordneter an einer Sitzung teilgenommen – im Gasthof „Zur Brücke“. Beraten wurde damals noch bei einem Bier und Zigarre oder Zigarette. Heute undenkbar, so Hilchenbach. Thema war unter anderem die Einführung des ersten unterrichtsfreien Samstags in den Schulen. Und es ging ums Geld. Rund 125.000 D-Mark machte seinerzeit der Fehlbetrag aus. Hilchenbach: „Das hat uns in aufbauender Form verfolgt.“ Inzwischen liegt der Fehlbetrag mehr als zehnmal so hoch – und das in Euro.
Gruß aus Partnergemeinde
Hilchenbach bedankte sich für die Zusammenarbeit bei den Stadtverordneten und den Bürgerinnen und Bürgern für deren Interesse. Mitnehmen in den Ruhestand konnte er Grüße und gute Wünsche aus der niederländischen Partnergemeinde Joure.
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