Als Schnellbusse noch direkt bis nach Köln und Wuppertal fuhren
Heft zur Historie des ÖPNV in Drolshagen
- Drolshagen, 05.01.2022
- Verschiedenes
Hützemert/Drolshagen. Sascha Koch aus Hützemert hat zu Jahresbeginn ein Heft zur Geschichte des Öffentlichen Personennahverkehrs im Stadtgebiet Drolshagen vorgestellt. Koch nahm sich damit einen Zeitraum von mehr als drei Jahrhunderten vor und spannt einen Bogen vom Postkutschenzeitalter über die Epoche der Eisenbahn bis hin zu den vielfältigen Angeboten des Busverkehrs.
Der Autor, der auch Mitglied der Geschichtswerkstatt Drolshagen ist und bereits einige Veröffentlichungen zur heimischen Eisenbahngeschichte auf den Weg gebracht hat, erinnert an unterschiedlichste Gesellschaften wie Kraftverkehr Olpe, VWS, OVAG, ZWS oder auch VRS und andere teilweise längst vergessenen Betreiber. Er zeigt dabei die Probleme des ÖPNV im ländlich geprägten Raum auf und bettet diese in die jeweiligen politischen Vorgaben und gesellschaftlichen Entwicklungen ein.
Dabei legt Sascha Koch Wert auf eine umfangreiche Darstellung der angebotenen Buslinien und der Zielorte der Linien, die in der Vergangenheit teilweise weit über die heimische Region hinausgingen. Es gab Zeiten, in denen zum Beispiel neben den Zügen auch die Bahnbusse mehrmals täglich direkt bis nach Köln fuhren und Schnellbusse direkt bis nach Siegen bzw. über Gummersbach und Wuppertal bis nach Duisburg verkehrten.
Nach dem Wegfall vieler dieser Linien profitierten zuletzt besonders die abseits gelegenen Ortschaften Drolshagens zwar durch die Ausweitung der Anruflinienangebote, gleichzeitig gingen aber jahrzehntelang bestehende Verbindungen über die Kreis- und Bezirksgrenzen hinweg in die Nachbarkommunen verloren.
Eine insgesamt sehr wechselvolle Geschichte wird von Sascha Koch dargestellt und mit entsprechenden kritischen Hinweisen unterfüttert. Garniert wird das 100-seitige Heft mit einer Vielzahl von Fotos, Fahrplanauszügen und Darstellungen von Fahrkarten und anderen Unterlagen.
Das Heft „Der öffentliche Personennahverkehr in Stadt und Amt Drolshagen“ kann für 12 Euro direkt beim Autor unter der E-Mailadresse skoch55@web.de bezogen werden.