Vortrag zur „Schaufensterkrankheit“ an der Helios Klinik Attendorn
Chefarzt Harald Führer referiert
- Attendorn, 21.03.2017
Attendorn. Harald Führer, Chefarzt für Gefäßchirurgie, hält im Rahmen der Attendorner Medizingespräche am Mittwoch, 22. März, in der Helios Klinik Attendorn einen Vortrag über die „Schaufensterkrankheit“, die periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Die im Volksmund als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnete Krankheit verlaufe schleichend: „Zunächst schmerzen die Beine bei intensiver Belastung, etwa beim Treppensteigen. Dann wird die Wegstrecke, die schmerzfrei zurückgelegt werden kann, immer kürzer. So harmlos die Schaufensterkrankheit zunächst oft einsetzt, so ernst ist ihre Ursache: Durchblutungsstörungen in den großen Arterien“, heißt es in der Ankündigung des Vortrags.
„Mediziner nennen die Erkrankung periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK. Ursache ist eine Arteriosklerose, das heißt, Fett und Kalk haben sich an den Gefäßwänden abgelagert und verengen die Arterien“, beschreibt Harald Führer das Problem. Bei körperlicher Aktivität forderten die Muskeln deutlich mehr Sauerstoff an, doch die verengte Blutbahn könne das sauerstoffreiche Blut nicht in der benötigten Menge liefern. Die Folge: Der Muskel beginnt heftig zu schmerzen und brauche eine Verschnaufpause.
Wird die „Schaufensterkrankheit“ nicht behandelt und das Gewebe über lange Zeit nicht ausreichend durchblutet, sinke nicht nur die Lebensqualität, sondern es drohe das „offene Bein“ und im schlimmsten Falle eine Amputation. „Generell gilt: Patienten mit Schaufensterkrankheit haben ein deutlich höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall – denn die Arterienverkalkung ist kein begrenztes Problem, sondern wirkt sich auf das Gefäßsystem des gesamten Körpers aus“, so der Experte.
„Fatalerweise verursacht eine beginnende Verschlusskrankheit keinerlei Beschwerden, viele Patienten bemerken zunächst gar nicht, dass sie unter Arteriosklerose leiden“, erklärt der Gefäßchirurg. Oft wird die Erkrankung eher zufällig bei der Vorsorgeuntersuchung entdeckt: Kann der Hausarzt am Knöchel den Puls nicht mehr tasten, ist dies ein erster ernstzunehmender Hinweis auf eine Engstelle im Gefäß. „In diesem Fall wird Ihr Arzt Sie zu einem Gefäßspezialisten schicken, um schnellstmöglich Klarheit zu schaffen und mit der Behandlung zu beginnen“.