Windräder im Repetal seien wie der Turmbau zu Babel; die Stadt müsse ein Gerichtsverfahren gegen die Ausweisung der Flächen im Regionalplan anstreben. Äußerungen, die zeigten: Es ging zum Teil recht emotional zu bei der Bürgerversammlung zum Thema Windkraft, zu der die Stadt Attendorn am Donnerstagabend nach Niederhelden geladen hatte.
Doch Bürgermeister Christian Pospischil und sein Mitstreiter Martin Plückebaum, Jennifer Konz und Markus Hohmann waren nicht gekommen, um sich auf eine emotionale Diskussion einzulassen. Sie wollten die Fakten als Grundlage ihrer Vorgehensweise darlegen. Und so gab es zunächst im überfüllten Saal des Landhauses im Repetal einen Vortrag über Energiereserven, fossile Brennstoffe und die gesetzliche Grundlage beim Bau von Windkraftanlagen.
Dabei hängt wie ein Damoklesschwert das Szenario der Verspargelung der Landschaft und der Bau solcher Anlagen durch Investoren über der Debatte. „Wenn wir von der Stadt keine Vorranggebiete finden, dann können Windkraftanlagen im gesamten Außenbereich des Stadtgebietes errichtet werden“, machte Markus Hohmann vom Amt für Planung und Bauordnung deutlich. Doch so einfach ist es nicht mit den Vorranggebieten. Keiner möchte die Windkraftanlagen haben, es geht nach dem Floriansprinzip: Nicht bei uns, lieber beim Nachbarn. Doch ausgeschlossen würden zunächst nur solche Flächen, die zu den so genannten „harten Tabuzonen“ zählen wie innerhalb von Wohngebieten oder Naturschutzgebieten. Genaue Abstände zur letzten Wohnbebauung müssen eingehalten werden. Dann kämen die weichen Tabuzonen hinzu wie etwa Denkmäler, der Biggesee, Rad- und Wanderwege, Naturschutz, aber auch der Brandschutz. Auch da fallen Flächen raus.