Ursula-Gymnasium: Grundschüler erleben Alltag eines römischen Kindes

„UrselUni“


Einen Tag als römisches Kind erlebten Grundschüler bei der „UrselUni“ mit Caesar Thomas Schomaker und Legionär Eric Wilmes. von Doris Kennemann
Einen Tag als römisches Kind erlebten Grundschüler bei der „UrselUni“ mit Caesar Thomas Schomaker und Legionär Eric Wilmes. © Doris Kennemann

Attendorn. 25 Kinder aus den dritten und vierten Schuljahren der umliegenden Grundschulen haben jetzt in der „UrselUni“ am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn den Alltag eines römischen Kindes erlebt.


Das Forum des St.-Ursula-Gymnasiums wurde seiner lateinischen Benennung nach einem Marktplatz oder Treffpunkt wieder einmal voll gerecht. 25 Kinder hatten sich dort versammelt und warteten gespannt darauf, im Rahmen der „UrselUni“ in 90 Minuten den Alltag eines römischen Kindes zu erleben. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von den „UrselMagistern“, sechs erfahrenen Lateinschülern aus der Jahrgangsstufe EF.

Diese entführten gemeinsam mit Caesar Thomas (Schomaker), Legionär Eric (Wilmes, Jgst. Q1) und magistra Doris (Kennemann) die Kinder in die Welt vor 2000 Jahren. Dass manche von ihnen nicht ganz unerfahren waren, zeigte die unerschrockene Frage eines Mädchens an den Caesar: „Wenn du ein echter Römer bist, warum hast du dann keine Sandalen an?“
 von Doris Kennemann
© Doris Kennemann
Mit dem Anlegen eines Kleidungsstücks begann auch das Tagesprogramm der Grundschüler. Als echte Römer mussten sie natürlich zunächst in eine Toga schlüpfen. Dabei merkten sie bald, dass ein so voluminöses Stofftuch manchmal auch sehr hinderlich sein kann.

Weiter ging es in die „schola“, wo Schreiben und Lesen auf der Tagesordnung standen. Vorbereitet von Lateinlehrerin Henrike Schröter, fertigten die Kinder dafür selber Wachstafeln in einem Holzrahmen an, in die sie anschließend mit einem Griffel leicht verständliche lateinische Wörter wie „familia“, „tabula“ oder „villa“ ritzten.

Ihr Erstaunen oder vielleicht auch Entsetzen war groß, als sie erfuhren, dass die römischen Kinder alles auswendig lernen mussten. Denn diese besaßen oft nur eine solche Tafel, die, wenn sie voll war, geglättet und wieder verwendet wurde.
Spiele von damals
Nach dem Unterricht durften die kleinen Römer dann im Forum die Spiele der Kinder von damals kennen lernen. Ihre Begeisterung, Nüsse in eine schmale Amphore oder in ein Dreieck mit zehn kleinen Feldern zu werfen, konnte im antiken Rom vermutlich nicht größer sein. Beim Würfelspiel lernten sie nebenbei auch die römischen Zahlen von eins bis tausend kennen.

Da alle Kinder bewiesen hatten, dass sie echte römische Mädchen und Jungen hätten sein können, verlieh ihnen Caesar Thomas am Ende des Programms das römische Bürgerrecht, was durch einen persönlichen Pass bestätigt wurde.
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